Grippesaison Steiermark
So kannst du Erkältungsviren den Garaus machen
Sie ist wieder da – die Hochsaison für Erkältungsviren. Kaltes Wetter, Stress, körperliche Belastung und eine ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker und Fett machen es den Viren leicht, in den Körper einzudringen und sich dort zu vermehren. Doch mit den richtigen Maßnahmen kann man sein Immunsystem dabei unterstützen, den Viren den Kampf anzusagen.
STEIERMARK. Haaatschi!! Gehustet, geniest und gerotzt wird derzeit so weit das Auge reicht. Beziehungsweise die Nase läuft. Klingt grauslich, ist aber die Realität. Oder Viralität. Denn alle möglichen Viren scheinen sich gerade in Windeseile auszubreiten. An allen Ecken und Enden fehlen Kinder in Schulen und Kindergärten, die Höhe der Krankenstände hat Rekordniveau erreicht und in den Wartezimmern der Ärzte herrscht Staugefahr. Wirklich gefeit davor ist natürlich niemand, aber man kann seinem Immunsystem schon ordentlich auf die Sprünge helfen, um dem einen oder anderen Virus Einhalt zu gebieten. Oder ihn gar nicht erst aufzuschnappen. "Es macht auf jeden Fall Sinn, Zink und Vitamin C einzunehmen, weil das für die Abwehr wichtig ist", weiß dazu Eva Wildt von der St. Petrus Apotheke in Birkfeld und erklärt genauer: "Zink behindert nämlich die Virenbildung auf der Schleimhaut. Wenn man mit Zink diese Stellen besetzt, kann der Virus dort nicht so leicht andocken und sich vermehren. Deshalb ist Zink sehr gut".
Zusätzlich können Pflanzenextrakte wie roter Sonnenhut, Zistrose oder Holunderbeere das Immunsystem unterstützen. Auch warme Getränke wie Ingwertee sowie Gewürze wie Kurkuma, Galgant, Nelken oder Zimt wärmen von innen und können helfen, Infekte abzuwehren.
Gesunde Basis
Ein oft unterschätzter Faktor für das Immunsystem ist eine gesunde Darmflora. Rund 80 Prozent der Immunzellen befinden sich im Darm, weshalb eine ausgeglichene Darmflora essenziell für die Abwehrkraft ist: „Eine gesunde Darmflora ist wichtig für die Nährstoffaufnahme, die Entgiftung und Abwehr generell", so die Apothekerin. Wobei probiotische Lebensmittel wie fermentiertes Gemüse oder Kefir diese positiv beeinflussen können. Und auch wenn es die Spatzen eh von den Dächern pfeifen, ein stressiger Alltag dem aber schon mal einen Strich durch die Rechnung machen kann: das Um und Auf ist natürlich ein gesunder Lebensstil. "Man sollte sich vitamin- und mineralstoffreich ernähren, ausreichend schlafen, Stress vermeiden, nicht rauchen und viel an die frische Luft gehen", so Wildt. Tageslicht fördert schließlich die Vitamin D-Produktion und hilft, Stress zu reduzieren. Und drinnen sollte man die Raumluft von Krankheitserregern reinigen, "mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Cajeput, Latschenkiefer oder Thymian".
Warum ausreichend Bewegung an der frischen Luft "das A und O" ist, das erklärt Elisabeth Zirm-Maygraber von der Stadtapotheke Gleisdorf genauer: "Speziell bei einem Spaziergang im Wald wird der Sauerstoffgehalt in unserem Blut nachgewiesener Maßen stark erhöht. Das ist wichtig, damit sich unser Körper gegen freie Radikale wehren kann. Wobei diese in einer gewissen Konzentration aber auch Sinn machen für unsere Gesundheit". Ihr Team und auch sie selbst sind "Fans der optimalen Mikronährstoffe-Versorgung, diese werden immer noch richtig unterschätzt, sind sie doch die Coenzyme in unserem Körper und nur mit ihnen funktionieren viele Stoffwechselprozesse". Wobei Zirm-Maygraber dabei zu diesen "Top Five" rät, "die jeder nehmen sollte, egal ob er viel Sport macht oder nicht, sich ausgewogen ernährt oder nicht".
Top Five
- Magnesium: Am besten gut verfügbare organische Magnesium-Salze in einer guten Kombination, Magnesium ist für mehr als 300 Stoffwechselprozesse im Körper mit verantwortlich.
- Vitamin D3: Eventuell in Kombination mit K2 (Anmerkung: blutverdünnte Patienten bitte nicht). Vitamin D ist unmittelbar ausschlaggebend fürs Immunsystem, für Knochen, Psyche und vieles mehr.
- Vitamin B Komplex: Die verschiedenen B-Vitamine sind nicht nur wichtig für Nerven und Schlaf, sondern auch für unsere Energiegewinnung.
- Omega-3-Fettsäuren: "Ich bevorzuge die vegane Variante, da ich keine Schlachtabfälle essen will. Sie haben einen positiven Effekt auf die Gefäße, wirken entzündungshemmend und unterstützen bei zu hohen Cholesterin.
- Coenzym Q10: Ab 40 liebe ich Coenzym Q10, das "Red Bull" der Coenzyme (Achtung nur bis Mittag einnehmen, sonst kann man nicht schlafen)
Aber auch Zirm-Maygraber betont, wie wichtig der Darm als Basis für ein intaktes Immunsystem ist. Das werde "leider immer noch von Vielen missachtet. Wenn dieser nicht gut funktioniert, kann das Immunsystem nicht ordentlich arbeiten, es kann zu Allergien und Unverträglichkeiten kommen bis hin zu psychischen Problemen. Eine genaue Analyse des Darmmikrobioms hilft dabei, Problemen auf die Schliche zu kommen". Ratsam sei zudem, "ein großes Vollblutbild zu machen, bei einem Arzt, der sich ausreichend damit beschäftigt. Auch in der Apotheke bieten wir Termine für Mikronährstoffberatungen an".
Hygienemaßnahmen
Und hält man noch dazu die ein oder andere Hygienemaßnahme ein, ist man schon fast auf der sicheren Seite:
- Regelmäßiges Händewaschen mit Seife für mindestens 20 Sekunden
- Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen
- Ausreichendes Lüften geschlossener Räume
- Niesen und Husten in die Armbeuge statt in die Hand
- Gegenstände des täglichen Gebrauchs regelmäßig reinigen, insbesondere Handys und Türgriffe
Auch interessant:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.