Währing
Projekt "RaumBooster" will Selbstständige finanziell unterstützen
Das Projekt "RaumBooster" unterstützt Währinger Selbstständige finanziell. Ein Geschäftslokal zu finden, ist aber schwer. Denn Währing ist als Unternehmensstandort äußerst beliebt.
WIEN/WÄHRING. Ob Töpferin, Schneider oder Malerin – die Währinger Bevölkerung lässt ihrer Kreativität gerne freien Lauf und tobt sich in ihren Hobbys aus. Das geht oft so weit, dass sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen.
So wird das Wohnzimmer kurzerhand in eine Werkstatt verwandelt. Eine langfristige Lösung ist das nur für die wenigsten, und man macht sich auf die Suche nach einem Geschäftslokal in Währings Grätzln. Wie Lena Mieschendahl von der Onlineplattform "imGrätzl" weiß, stoßen die Selbstständigen jedoch an ihre Grenzen – vor allem finanziell. "30 Prozent der Umfrageteilnehmer eines Forschungsprojekts der TU Wien, das sich mit der Aktivierung von Leerstand auseinandersetzte, gaben an, nur 100 bis 500 Euro in ihr Geschäftslokal investieren zu können", sagt Mieschendahl.
Wer in Währing nach einem geeigneten Standort sucht, muss jedoch mit mehreren Tausend Euro rechnen. So entstand die Idee zur Initiative "RaumBooster", die wienweit lokale Unternehmer fördern, finanziell unterstützen und Leerstand bekämpfen will.
"Wir beschäftigen uns ganz stark mit der Gruppe, die Raum benötigt. Das sind die lokalen Macherinnen, Kunst- und Kulturtätige oder Vereine", sagt die Initiatorin. Der "RaumBooster" ist ein Fördertopf, kombiniert mit Crowdfunding. Jeder kann eine beliebige Summe in den Fördertopf einzahlen. Von August bis Dezember wurden bereits 2.300 Euro gesammelt. Das große Ziel sind 4.000 Euro – bis Dezember hat man noch Zeit.
Vier Unternehmen gewinnen
Interessierte, die künftig in Währing ein Geschäftslokal mieten möchten, können sich bis Mitte Jänner 2025 für die Förderung bewerben, müssen im Zuge dessen im März nächsten Jahres aber ein eigenes Crowdfunding starten. "Wenn sie beim Crowdfunding 30 Prozent ihres Ziels erreicht haben, bekommen sie 1.000 Euro aus dem ´RaumBooster´. Das heißt, vier Unternehmen werden von der Förderung profitieren. In Währing ist das Leerstands-Problem jedoch nicht akut. Denn der 18. Bezirk ist als Unternehmerstandort beliebt." Aktuell liegen die Leerstände mit zehn freien Lokalen sogar niedriger als 2019. "Im Wien-Vergleich hat Währing die drittniedrigsten Leerstände", sagt Walter Seemann, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Wien (WKW).
Das Service „Freie Lokale“ gibt einen Überblick, wo man sich in ganz Wien einmieten kann. Alle Künstlerinnen und Künstler sowie Handwerkerinnen und Handwerker, die im Zuge des "RaumBoosters" bei der Umsetzung finanziell unterstützt werden könnten, sollten sich beeilen und die Augen nach einem geeigneten Standort offen halten. Mehr Informationen gibt es hier.
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