Runde Eins in Währing
Bezirkschefin Silvia Nossek beantwortet Leserfragen
Leserinnen und Leser stellten Forderungen und Fragen an die BezirksZeitung, was Veränderungen in Währing angeht. Nun wollen wir zusammen mit der Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) die Anliegen klären. Was ist möglich, warum wurden gewisse Dinge verändert? Hier gibt es die ersten Antworten.
WIEN/WÄHRING. Währing liest fleißig die BezirksZeitung. In der Zeitung und auf meinbezirk.at/waehring stehen die wichtigsten Themen aus den Grätzln. Und diese sorgen natürlich für Diskussionen.
Wir haben die Lesermeinungen und Fragen der letzten Zeit bereits veröffentlicht – mehr dazu findest du unten. Jetzt gilt es, diese zu beantworten. Dafür stand der BezirksZeitung Währings Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) Rede und Antwort. Wie steht sie zu den Anliegen der Bevölkerung? Wir haben die ersten Antworten.
Verdichtung nur ein Vorwand?
T. Baumann: Was hat es mit dem Argument der Verdichtung der Pötzleinsdorfer Allee auf sich? Musste dort wirklich umgebaut werden? In der Schöffel- und Schindlergasse gibt es viele Baumscheiben, auf denen nie geparkt wird. Trotzdem ist die Erde betonhart.
Silvia Nossek (Grüne): "Das Abstellen von Autos auf den Grünflächen zwischen den Bäumen in der Pötzleinsdorfer Allee war aus mehrerlei Hinsicht ein Problem. Ja, die Erde verdichtet sich in jeder Grünfläche – aber besonders dort, wo großes Gewicht darauf abgestellt wird. Außerdem war für die Bäume nicht nur die Verdichtung des Erdreich schädlich, sondern vor allem auch die Schäden an Stamm und Rinde durch das Anfahren beim Ein- und Ausparken sowie die Schäden an den Wurzeln. Die meisten Menschen unterschätzen, dass ein heute üblicher Pkw 1,5 bis 2,5 Tonnen wiegt – leider legen sich Menschen beim Autokauf immer größere und schwerere Modelle zu. Wird dieses Gewicht über dem Wurzelbereich abgestellt, so werden die Wurzeln abgedrückt und der Baum damit auf Dauer irreversibel geschädigt.
Umgekehrt gilt, dass auch in der Schindler- und Schöffelgasse die Bäume mit den heutigen Baumstandorten nicht überleben werden. Die Autos werden dort zwar nicht auf den Grünflächen abgestellt – die gibt es nämlich nur mehr minimal. Der Großteil der Grünstreifen zwischen den Bäumen wurde in den 1990er- und 2000er-Jahren zuasphaltiert. Dort stehen jetzt die Autos drauf, den Bäumen hat man Mini-Standorte übrig gelassen – und auch die werden wir in den nächsten Jahren sanieren müssen, wenn es diese Alleen in 15 bis 20 Jahren noch geben soll."
Infos zu den Baustellen
E. Ratz: Warum gab es von der Bezirksvorstehung keine Infos über die Arbeiten in der Herbeckstraße/Alsegger Straße?
Nossek: "Wir bemühen uns von Seiten der Bezirksvorstehung, möglichst über alle Baustellen von öffentlichem Interesse in Währing zu informieren. Zum einen ist nicht immer einfach zu beurteilen, wer über welche Kanäle erreichbar ist. Zum anderen gilt besonders bei „Fremdbaustellen“, also solchen, die nicht direkt von Bezirksseite veranlasst werden, dass wir nicht immer eingebunden sind und selbst manchmal die Informationen erst recht spät erhalten. Prinzipiell liegt die Information bei solchen „Fremdbaustellen“ auch in der Verantwortung der jeweiligen Organisation.
Im Fall der Baustelle am Kreuzungsplateau Herbeckstraße – Alsegger Straße war es eine Gleisbaustelle der Wiener Linien. Wo welche Hinweise dazu aufgestellt und welche Umleitungen ausgeschildert werden, legt die Verkehrsbehörde MA46 (Verkehrsorganisation und techn. Verkehrsangelegenheiten, Anm.) bei der Bauverhandlung fest. Mir war im Vorfeld vor allem wichtig, dass die Schulwege zur Volksschule Bischof-Faber-Platz und zum Marianum trotz Baustelle funktionieren. Die Baustelle hat drei Wochen gedauert und ist mittlerweile abgeschlossen.
Zu strenges Parkverbot
H. Euler-Rolle: Warum gab es in der Scheibenbergstraße wegen Bauarbeiten ein 24-Stunden-Halteverbot? Es wird nur tagsüber gearbeitet.
Nossek: "Die Halteverbote wurden in der Scheibenbergstraße tatsächlich ´überbordend´ aufgestellt. Nach der ersten Anrainerinformation dazu habe ich bei MA28 (Straßenverwaltung und Straßenbau, Anm.) und Baufirma interveniert, und sie wurden auf das Notwendigste reduziert. Die Baustelle Hockegasse und Scheibenbergstraße wird voraussichtlich Ende April, die Umsetzung der Verordnungen (Verkehrszeichen und Markierungen) bis längstens Ende Mai abgeschlossen sein."
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