Baumrodung in der Theresiengasse
Obwohl der Bauausschuss des Bezirks ein Vorhaben gestoppt hat, wurde
fleißig abgeholzt.
WÄHRING. Vor einigen Wochen jubelten die Anrainer eines Bauprojektes in der Theresiengasse in Währing noch. Der Grund: Sie hatten einen unerwarteten Sieg errungen. Der Bauausschuss des Bezirks hatte ein Wohnbau-Großprojekt eines großen Bauträgers gestoppt. Zu groß, zu hoch, nicht der bestehenden Widmung entsprechend, hatten Anrainer und Bausachverständige geklagt.
Einstimmiger Beschluss
Binnen weniger Tage waren 600 Unterschriften gesammelt und der Bezirksvorstehung übergeben. Der Bauausschuss befand wenige Stunden später einstimmig, dass das Projekt keine Genehmigung bekommen sollte. Die Anrainer atmeten auf.
Nun wurde der Neubau aber komplett neu eingereicht und wird vermutlich nach § 70a der Wiener Bauordnung – "Vereinfachtes Bauverfahren" – von der Baupolizei genehmigt werden. Beim diesem Bauverfahren gibt es vor Baubeginn keine Einspruchsrechte für Anrainer.
Neu eingereicht
Im Zuge des geplanten Neubaus – er weist jetzt statt 45 nur noch 38 Wohnungen auf – ist vorgesehen, ein schützenswertes Biedermeierhaus abzureißen und die großen Bäume im Innenhof zu roden, was mittlerweile auch schon geschehen ist.
Raiffeisen Leasing hat im Sommer bei der zuständigen Magistratsabteilung (MA 42) die Rodung der Bäume beantragt. Bezirkschef Karl Homole hat diesem Vorhaben nach eigenen Angaben zugestimmt. Es soll ein Gutachten vorliegen, wonach alle Bäume krank seien. Nach Meinung einer sachkundigen BOKU-Landschaftsplanerin ist der Großteil der Bäume allerdings kerngesund.
Außerdem gab der Bauausschussvorsitzende Kurt Weber (ÖVP) noch am Freitag nach der Rodung an, nichts von der Neueinreichung des Bauvorhabens gewusst zu haben.
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