Lokales
Völkermarkter Wirte zur Gastro-Lockerung

- Der Wirt Reinhard Hartl mit seinem Vater Albert
- Foto: Christopher Polesnig
- hochgeladen von Christopher Polesnig
Mit der neuen Lockerung in der Gastronomie sollte ein weiteres Stück Normalität zurückkehren. Es gilt noch die 3G-Regel, die Maskenpflicht, die Abstandsregelung und die Sperrstunde wurde aber aufgehoben. Wie hat sich das auf Völkermarkts Gastronomie ausgewirkt?
VÖLKERMARKT. Nachdem die Gastronomie lange Monate der Ungewissheit und der Umsatzeinbusen, durchstehen musste, sollte mit der neuen Gastro-Lockerung am 1.7.2021 die Hoffnung, an ein erfolgreiches Sommergeschäft, wieder steigen. Wie wurden die Lockerungen soweit umgesetzt und zeigen sie bereits Wirkung bei den Gastronomen?
Umsatzaussichten
Die Coronakrise kam den Gastronomen teuer zu stehen. Im Jahr 2020 und im ersten Halbjahr 2021 entgingen den Wirten insgesamt rund 9 Mrd. Euro, wie der Standortberater Regioplan am Donnerstag in einer Presseaussendung verlautbarte. Während die Umsätze 2019 in Gastronomiebetrieben noch rund 12 Mrd. Euro betrugen, sank diese im Jahr 2020 um 4,4 Mrd. Euro auf 7,6 Mrd. Euro, was einen Umsatzrückgang um rund 37% entspricht. Im ersten Halbjahr 2021 sind die Umsätze um 4,6 Mrd. Euro eingebrochen. Die Nachtgastronomie und Berghütte verzeichneten oftmals Totalausfälle, während Zustelldienste und Cateringunternehmen für Gesundheitseinrichtungen laut Standortberater keine Umsatzverluste verzeichneten.
Wie ergeht es heimischen Betrieben mit den neuen Lockerungen? Die Woche frägt nach:
Daria Pototschnig vom Café am Eck in St. Primus am Turnersee ist unzufrieden. „Voriges Jahr war es viel besser, umsatztechnisch sowie besuchermäßig“. Sie verweist auf einen Unterschied zwischen heimischen Besuchern und Touristen. „Die Urlauber kommen ja schon mit dem Test, die heimischen bestellen lieber und essen zu Hause.“ Sie sieht ein Problem mit den strengeren Maßnahmen in Österreich als im Ausland. „Die Gäste fahren lieber nach Kroatien und Slowenien, da man sich da auch nicht registrieren muss, dass muss man nur bei uns.“
Harald Bierbaumer vom Café-Treff in Völkermarkt sieht die Lockerungen positiv. „Ich darf nicht schimpfen, die 3G-Regeln und die Registrierung sind sicher noch kleine Hindernisse, aber grundsätzlich sind wir annähernd im Vollbetrieb“. Bierbaumer verweist auf Probleme mit der Registrierung. „Es kommen viele Rückmeldungen, dass die Gäste nicht überwacht werden wollen usw., was die 3G-Regel betrifft wird aber sehr brav und konsequent am Anfang bereits gezeigt, dass man quasi getestet, genesen oder geimpft ist.“ Die neuen Lockerungen werden dennoch eher negativ gesehen, da sie für Bierbaumer zu vielen Irritationen führen. „Im Handel wird sie gebraucht, im Cafe nicht, ich bin eine Bäckerei und bei Lebensmittel braucht man sie wieder, das führt schon zu Irritationen“
Für Reinhard Hartl vom Gasthaus Hartl in Neuhaus ist die momentane Entwicklung schleppend. „Durch dieses ständige hin und her, wirkt alles eher abschreckend für die Gäste.“ Hartl sieht die Wirtschaftskammer in der Pflicht, die Informationen besser zu transportieren. „Die Bauernschaft kommuniziert das ganz anderes, sprich Bauernmärkte u.s.w.. Schauen Sie mal. was dort los ist und wieso funktioniert es dort so gut und in den Gasthäusern nicht so? Hartl blickt aber positiv dem Sommer entgegen, vor allem dem Jakobikirchtag am 25. und 26. Juli, da wird den Gästen wieder die bekannten Kirchtagsschmankerln inklusive Frühshoppen, Oldtimer-Treffen und der Blaskapelle Neuhaus serviert.


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