Markenprodukte vs. Eigenmarken und welche Rolle die kleinen Hersteller spielen

- hochgeladen von Emmie Landsberger
Eigenmarken erfreuen sich großer Beliebtheit, da Verbraucher viel Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen. Der Kauf von Eigenmarken gibt ihnen das Gefühl, zu der Gruppe der sogenannten „Smart Shopper“ zu gehören. Ein niedriger Preis ist der ausschlaggebende Faktor, der Verbraucher dazu bewegt zu Eigenmarken statt zu herkömmliche Marken zu greifen. Über 80 Prozent der Verbraucher sehen keine großen Unterschiede mehr zwischen der Qualität von Markenprodukten und Eigenmarken. Viele Discounter- und Supermarktketten, sogar Drogeriemarktketten haben auf diese Entwicklung reagiert und in den vergangenen Jahren ihr Sortiment mit Eigenmarken zielstrebig ausgebaut.
Leidtragende dieser Entwicklung sind vor allem kleinere Hersteller. Während die großen Marken wie Ferrero, Dr. Oetker oder Maggi sich keine Sorgen um ihren Platz im Verkaufsregal machen müssen, wird es für weniger bekannte Hersteller immer schwerer, sich gegen die bekannten Handels- und Eigenmarken zu behaupten. Einige Verbraucher seien aufgrund dieser Entwicklung bereit, die unbekannten Handelsmarken zu kaufen, wenn es die kleinen lokalen Hersteller unterstützen würde. Wahrscheinlich gibt es von den Verbrauchern noch zu wenig, um die einst reservierten Plätze für kleine lokale Hersteller wieder zurückzuerlangen. Und die wenigen Produkte kleiner Hersteller, die aktuell noch in den Regalen stehen, haben es allein wegen des immer größer werdenden Sortiments sehr schwer, wahrgenommen zu werden.
Übrigens nicht hinter jeder Eigenmarke steckt ein unbekannter Hersteller. Hinter der Kaufland-Eigenmarke K-Classic Ravioli, steckt in Wirklichkeit der Weltkonzern Maggi. Der Käsekuchen der Eigenmarke (Grotemeyers Konditorei) von Kaufland wird von Coppenrath & Wiese hergestellt. Wer bei Aldi Süd zum Desira Milchreis greift, hat tatsächlich ein Produkt von Müllermilch. Der Söntner Sahne Joghurt bei Aldi Nord wird von Zott produziert, der wie der bekannte "Zott Sahne-Joghurt" schmeckt. Die Choco- und Biscotti Kekse von Aldi stammen vom Produzenten des Leibniz Butterkeks. Bahlsen ist auch für die "Biscotto"-Schokokekse von Lidl zuständig. Für die 125-Gramm-Packung von "Biscotto" bezahlt man bei Lidl aktuell 69 Cent, bei der ebenso großen "Leibniz"-Packung sind es 1,29 Euro. Selbst wenn Leibniz im Angebot ist, lag der Preis noch nie unter dem Normalpreis der "Eigenmarken". Im Lidl-Prospekt werden jede Woche neue Produkte angeboten, dazwischen sind auch immer öfters Eigenmarken im Preis reduziert.
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