A-Schein-Biker dringend gesucht
Wo sind denn unsere Fahrlehrer?

Den Fahrschülern von Eva-Maria Sommer (oben, Mitte) stehen genügend Fahrlehrer zur Verfügung. Mit etwas Glück bald noch mehr. | Foto: Fahrschule Sommer
5Bilder
  • Den Fahrschülern von Eva-Maria Sommer (oben, Mitte) stehen genügend Fahrlehrer zur Verfügung. Mit etwas Glück bald noch mehr.
  • Foto: Fahrschule Sommer
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

Die Fahrschulen in den Bezirken Villach Stadt und Villach Land suchen händeringend nach Fahrlehrern. Attraktive Ausbildung soll helfen, damit vor allem Motorradfahrlehrer eintrudeln.

VILLACH, VILLACH LAND. Die Fahrschulen im Bezirk haben schon seit geraumer Zeit ein Nachwuchsproblem bei den Fahrlehrern. "Das gestaltet sich von Fahrschule zu Fahrschule sehr unterschiedlich, aber der Personalmangel zieht sich durch alle Bereiche", verrät Eva-Maria Sommer, Inhaberin der Fahrschule Sommer in Villach und Branchensprecherin der Kärntner Fahrschulen: "Ein spezielles Thema ist die Ausbildung zum Fahrlehrer beziehungsweise Fahrschullehrer. Diese dauert ein halbes Jahr, man muss dafür eine Fahrlehrerakademie besuchen. Auf Theorie und Praxis folgt eine umfangreiche Prüfung auf der Landesregierung."

"Falsche Vorstellung im Kopf"

Und genau diese lange Ausbildung scheint das Problem zu sein. Sommer: "Einige fangen an, stellen sich den Beruf aber falsch vor und brechen die Ausbildung schon kurz nach dem Beginn wieder ab. Man kann den Personalmangel unserer knapp 25 Kärntner Fahrschulen nicht mit jenem in der Gastronomie vergleichen, aber die lange Ausbildung schreckt viele ab!"

"Mit der Fahrlehrerausbildung neu wird alles einfacher und praxisnaher!" - Eva-Maria Sommer, Branchensprecherin und Inhaberin der Fahrschule Sommer in Villach. | Foto: Simone Attisani
  • "Mit der Fahrlehrerausbildung neu wird alles einfacher und praxisnaher!" - Eva-Maria Sommer, Branchensprecherin und Inhaberin der Fahrschule Sommer in Villach.
  • Foto: Simone Attisani
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Neue Ausbildung kommt"

Gerade befindet sich die 41. KFG-Novelle kurz vor der Absegnung. Mit dieser soll ab 1. Jänner 2024 die Fahrlehrerausbildung neu kommen. "Dann wird alles einfacher und praxisnaher gestaltet. Einen Teil der Ausbildung können die Fahrschulen dann auch selber machen", erklärt Sommer: "Der Theorieteil wird fast um 100 Stunden reduziert. Nach der Computer-Prüfung in der Fahrschule kann man bereits vier Monate bei vollem Gehalt Praxis sammeln. Wir freuen uns darauf, weil wir so wieder leichter zu Personal kommen!"

"Die Ausbildung ist praxisorientierter. Man arbeitet bereits und kann diese finanzieren!" - Elisabeth Rothmüller-Jannach, Spartenobfrau | Foto: WKK
  • "Die Ausbildung ist praxisorientierter. Man arbeitet bereits und kann diese finanzieren!" - Elisabeth Rothmüller-Jannach, Spartenobfrau
  • Foto: WKK
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Engpass nur bei Sonderklassen"

An Fahrlehrern der Klasse B mangelt es übrigens nicht. Sommer: "Der B-Fahrlehrer ist Grundvoraussetzung, um überhaupt als Fahrlehrer tätig zu sein. Dafür sind die Sonderklassen – Traktor, Anhänger, Lkw und Motorrad – wesentlich weniger gut besetzt, weil die meisten nur B machen." Weil die Branchensprecherin quasi in eine Fahrschule hineingeboren wurde, weiß sie, dass eine gute Unternehmens- und Mitarbeiterführung das A und O ist, um an gutes Personal zu kommen: "Arbeitnehmer kommen und stellen Forderungen. Da muss man attraktiv sein. Nicht nur der Arbeitnehmer bewirbt sich. Auch der Arbeitgeber muss sich bewerben, die Arbeitsbedingugen verbessern!"

"Sind ein Saisonbetrieb"

Der Run auf den Mororradführerschein ist anhaltend stark, die Motorrad- und Mopedsaison in den Fahrschulen dauert von jetzt bis Mitte Oktober. Allerdings ist es schwierig, A-Schein-Fahrlehrer nur für diese Zeit einzustellen. Sommer: "Es ist seit jeher eine Herausforderung, damit umzugehen. Ich schaffe es, meine Motorradlehrer durchgehend zu beschäftigen. Einige meiner Fahrlehrer nehmen gerne im Winter Urlaub, um Skifahren zu gehen – das spielt in die Karten." Auch in der Fahrschule Herrgesell boomt gerade die Motorradausbildung. "Diesbezüglich sind wir ganz klar ein Saisonbetrieb, der von jetzt bis Mitte Oktober mehr Fahrlehrer benötigt", bestätigt Inhaberin Ingrid Tschernuth:

"Wir sind ein Saisonbetrieb, brauchen im Sommer mehr Personal!" - Ingrid Tschernuth, Inhaberin der Fahrschule Herrgesell in Villach. | Foto: Privat
  • "Wir sind ein Saisonbetrieb, brauchen im Sommer mehr Personal!" - Ingrid Tschernuth, Inhaberin der Fahrschule Herrgesell in Villach.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Student hilft aus"

"Ich habe zum Glück einen Studenten, der uns im Sommer als A-Fahrlehrer aushilft. Also aktuell kein Mangel. Aber wenn der Student nicht mehr studiert, könnte das ein Problem werden. Im Sommer brauchen wir alle mehr Personal!" Tschernuth beschäftigt aktuell fünf hauptberufliche Fahrlehrer. Der Rest wird dazugeholt, wenn Bedarf vorhanden ist: "An Fahrschülern mangelt es zum Glück ganz und gar nicht. Intensivkurse und reguläre Kurse sind gut gebucht!"

"Ich beschäftige meine Mitarbeiter das ganze Jahr, habe keinen Engpass!" - Günter Roth, Inhaber der Fahrschule Gabriel in Villach. | Foto: Privat
  • "Ich beschäftige meine Mitarbeiter das ganze Jahr, habe keinen Engpass!" - Günter Roth, Inhaber der Fahrschule Gabriel in Villach.
  • Foto: Privat
  • hochgeladen von Peter Kleinrath

"Zum Glück kein Engpass"

Auch wenn Günter Roth, Inhaber der Fahrschule Gabriel in Villach, die Strategien anderer Fahrschulen nicht genau kennt, führt er Fahrlehrerengpässe auf die jeweilige Struktur zurück: "Personal über den Winter zu entlassen ist ein Problem. Ich beschäftlige meine Fahrlehrer das ganze Jahr über und kann keinen extremen Mangel vermelden!" Ein weiterer Vorteil der Fahrschule Gabriel ist, dass einige leidenschaftliche Motorradlehrer zur Verfügung stehen, die gerne im Sommer unterstützend zur Seite stehen. Roth: "Wir haben selbst eine Fahrlehrerakademie. Viele interessieren sich für den B-Sektor, der bestens ausgelastet ist. Da bekommt man oft nicht gleich eine Anstellung. Bei den Sonderklassen gibt es immer Bedarf!"

Anzeige
Genießen Sie gemeinsam mit Rettl 1868. | Foto: Rettl 1868
5

Tradition und Stil
Von handgefertigten Einzelstücken bis hin zu unvergesslichen Erlebnissen

Seit über 155 Jahren steht Rettl 1868 für Qualität und Tradition in der Mode. Die Kultmarke lädt Modebegeisterte ein, den einzigartigen Rettl-Lifestyle zu entdecken - von exklusiven Designs bis hin zu besonderen Erlebnissen. VILLACH. In einer Welt voller Massenproduktion hat Rettl 1868 mit seiner Handwerkskunst und Liebe zum Detail einen festen Platz als Vorreiter in der gehobenen Anlassmode gefunden. Seit Generationen verbindet das Familienunternehmen Tradition und Innovation und schafft so...

Anzeige
Welcher Baum ist Ihr Favorit? Stimmen Sie ab und gewinnen Sie mit etwas Glück tolle Preise. | Foto: Meinbezirk.at
1 1 Aktion 2

Casino Velden
Welcher Christbaum ist der schönste? Jetzt abstimmen und gewinnen!

15 Jahre Christbaumausstellung im Casino Velden: Auch heuer mit voten und tolle Preise gewinnen. VELDEN. Velden am Wörthersee verwandelt sich ab nun wieder in die zauberhafte Engelsstadt. In der festlichen Vorweihnachtszeit bietet das Städtchen eine Fülle an bezaubernden Höhepunkten. 15 Jahre JubiläumEin besonderer Höhepunkt ist dabei die jährliche Christbaumausstellung im Foyer des Casino Velden, die im heurigen Jahr ein ganz besonderes Jubiläum, nämlich stolze 15 Jahre feiert. Passend dazu...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Enery Kärnten

Anzeige
Von Freiflächen-Photovoltaik profitieren Unternehmen und Grundbesitzer in ökonomischer und ökologischer Hinsicht.  | Foto: Enery

Energiewende
Chance für Grundbesitzer

Experten sind sich einig: Österreich schafft die Energiewende nur durch die Errichtung von Freiflächen-PV. Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik, kommt in einer aktuellen Studie zu einem klaren Ergebnis. Da es laut heimischen Klimazielen bis 2030 einen Zuwachs an Photovoltaik-Energie von bis zu 21 Terawattstunden geben muss, wird das Potenzial auf Gebäuden und anderen Infrastrukturen "keinesfalls ausreichen, um diese Ziele zu erreichen", so der Experte. Potenzial nutzen...

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.