Villach
Weniger Nachprüfungen, weniger Nachhilfe

- An den Nachhilfeinstituten ist es derzeit noch verhältnismäßig ruhig.
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- hochgeladen von Alexandra Wrann
In Lerninstituten ist es derzeit verhältnismäßig ruhig. Der Grund dafür sind auch weniger Nachprüfungen.
VILLACH. Für Monate kein geregelter Unterricht, reduzierte Matura, weniger Nachprüfungen. Das Corona-Schuljahr verlief alles andere als "normal", wie auch Klaus Saringer weiß. Der Inhaber des Lerninstituts LearnUp mit Stützpunkten in Villach und Hermagor erinnert sich noch gut an den Lock-down, "erst einmal waren wir in einer Art Schockstarre, ,wie machen wir jetzt weiter?‘, fragten wir uns." Etwa zwei Wochen ging "so gut wie nichts", aber dann habe man agiert, mit E-Learnings, Telefonberatungen. "Es lief ungewohnt, aber es lief", erzählt Saringer. Mit den ersten Lockerungen seien auch viele der Schüler wiedergekommen, "rund 80 Prozent suchten uns auf, sobald es wieder ging", erinnert er sich.
Weniger Nachprüfungen
Inzwischen habe man sich natürlich wieder gefangen, der Betrieb läuft "normal". Wenngleich man nach wie vor die Konsequenzen der Corona-Schulzeit spürt. "Normalerweise befinden wir uns in der stressigen Zeit der Nachprüfungen, wir bieten extra Kurse an, heuer ist alles anders", sagt er. Denn viele Nachprüfungen fallen heuer weg. "Damit ist bei uns natürlich weniger los", berichtet Saringer.
Tatsächlich gibt es sonst – in durchschnittlichen Schuljahren – 2.300 Nachprüfungen in Kärnten (AHS, BHS), wie Bildungsdirektor Robert Klinglmair erläutert. "Für heuer sind weniger zu erwarten, eine statistische Erfassung gibt es aber noch nicht", ergänzt er. Corona brachte einige Ausnahmeregelungen mit sich, so auch, dass selbst im wiederholten Fünfer-Fall ein Aufstieg ohne Nachprüfung möglich wird. "Sonst konnte man diesen "Joker" nur einmal nutzen", so Klinglmair.
Nachfrage für September
Wo in anderen Jahren bereits Intensivkurse gestartet hätten, gebe es heuer deshalb wohl weniger Nachfrage, so Saringer. Er geht jedoch davon aus, dass diese mit September, Oktober stark anziehen werden. "Mit dem Schulstart wird wieder ins Bewusstsein gerufen, wo man lerntechnisch steht", sagt der Betreiber des Nachhilfeinstituts.
Auch heikel könnte es in Schulstufen werden, in denen ein Schulwechsel ansteht. "Von Grundschule zum Gymnasium werden in der Regel gute Noten benötigt. Ich denke, dass es hier punktuell mehr Nachholbedarf als sonst geben wird. Es fehlt ja immerhin fast ein halbes Schuljahr und nicht überall funktionierte das ,Homeschooling‘ einwandfrei."




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