Tourismus-Hotspot am Ossiacher See gleicht einer Gstättn
Schifffahrt-Chef Josef Nageler zürnt: Provisorische Verbindung zwischen See und Gerlitzen-Kanzelbahn sei "unprofessionell".
TREFFEN (kofi). Vor der Wintersaison musste der fast 100 Jahre alte Bahnübergang in Annenheim gesperrt und sogar abgetragen werden. Einsturzgefahr, attestierten Experten. Seither gibt es zwischen der Nordseite des Ossiacher Sees und der Talstation der Kanzelbahn auf die Gerlitzen nur provisorische Möglichkeiten, die Eisenbahn zu queren. Unter anderem durch eine kleine Unterführung, zu der man einen mehrere hundert Meter langen Umweg über eine Wiese in Kauf nehmen muss.
"Indiskutabel"
Einer, den das zu Beginn der Sommer-Tourismus-Saison besonders ärgert, ist Josef Nageler, Chef der Ossiacher See Schifffahrt. „Alleine mein Unternehmen wickelt 25.000 Gäste nur über die Station Annenheim ab. Dass die alle über einen baustellenartigen Weg geleitet werden, ist unprofessionell“, schimpft er: „Dieser Weg ist indiskutabel, da er entlang der Böschung der Bundesstraße auf einer schiefen Ebene verläuft.“ Beim geringsten Regen sei der „Weg“ gefährlich, vor allem für ältere Menschen, für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer.
300.000 Menschen
Die Dimension des Problems zeigte sich, sagt Nageler, anhand der Eckdaten: In Summe würden in den Sommermonaten bei Schifffahrt, Kanzelbahn und ÖBB-Haltestelle an die 300.000 Menschen zusammenkommen. Dies sei einer der drei tourismusintensivsten Hot Spots in Kärnten – neben Minimundus und Velden.
Treffens Bürgermeister Klaus Glanznig reagiert verwundert auf die Kritik. Man habe nach dem Abbau des alten Übergangs ein Provisorium errichten müssen. Beschilderung, Beleuchtung und Abgrenzung wurden installiert. Im Herbst würde der Weg um 70.000 Euro hergerichtet werden. Man werde sich Nagelers Kritik aber zu Herzen nehmen und versuchen, kurzfristig den Weg mit Kies zu befestigen.
Petition gegen Provisorium
Nageler schwant Ungemach: „Das zeigt, dass das Umweg-Provisorium zur fixen Lösung werden soll. Demnächst will Nageler Glanznig eine Petition übergeben, die sich gegen die Sanierung des Weges und für die Errichtung eines Übergangs ausspricht. Glanznig entgegnet: „Wir warten auf die Stellungnahme vom Bundesdenkmalamt, ob der alte Übergang wieder aufgebaut werden muss oder ob wir einen neuen Übergang errichten können. Sobald wir Bescheid wissen, beginnen wir zu bauen."
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