Winterdienst in Villach
Sie legen derzeit Nachtschichten ein

- Helmut Petschar und Andreas Kassmannhuber räumen den Schnee weg.
- Foto: alexandra wrann
- hochgeladen von Alexandra Wrann
Um zwei Uhr ist Tagwache für den Villacher Winterdienst. 14 Mitarbeiter sorgen dafür, dass unsere Straßen und Gehwege frei von der Schneelast sind. Derzeit sind sie im Dauereinsatz.
VILLACH. Weiße Weihnachten muss er nicht unbedingt haben, sagt Herbert Petschar, und lacht. Denn war Frau Holle besonders fleißig, bedeutet das für sein Team harte Arbeit. Und die beginnt für ihn dann, wenn andere tief und fest schlafen. Nämlich mitten in der Nacht.
Um zwei Uhr geht es los
Um zwei Uhr "Früh" startet die Schicht des Winterdienstes. Dann ist das fünfköpfige Team um "Chef" Petschar bereits an Ort und Stelle, und das heißt draußen im winterlich verschneiten Villach.
Seit 34 Jahren schon räumt der 59-jährige Villacher mit seiner Mannschaft den Schnee von Villachs Straßen. Und das jeden Tag, "solange es eben schneit". Das kann schon mal drei Wochen am Stück sein, erzählt der Villacher, "oder eben gar nicht". Der letzte schneereiche Winter in Villach liegt Jahre zurück. "Heuer ist sicher eine Ausnahme", weiß Petschar.
Zu fünft unterwegs
Der gelernte Elektriker kam durch Zufall zum Wirtschaftshof Villach und damit zum Winterdienst. Schon sein Vater war Schmied im Magistrat. In seinem Team sind sie zu fünft, so viele sind für einen Schneeräum-Trupp notwendig, erläutert Petschar. Drei Mann brauche es um die Straßen abzusichern, einer "putzt" mit dem Kleingerät nach, er selbst bedient den "Großen".
Mit Hand und Maschine
Gemeint ist die große Schneefräse, bis zu 1,20 Meter hohen Schnee schafft sie. Ein Straßenabschnitt von 50 Metern ist in wenigen Minuten geräumt, der Output: eine LKW-Ladung voll Schnee, rund 20 Kubikmeter Schnee sind das. Im Stadtgebiet kommen etwa 50.000 Kubikmeter zusammen. In etwa so viel sind es auch auf der Dobratschstraße. Für deren Räumung braucht das Team vom Wirtschaftshof einen guten Tag lang, "wenn nicht mehr". In das Gebiet des Winterdiensts fällt das Stadtgebiet, von der Innenstadt bis zum Dobratsch, Drobollach, Heiligengestade, Heiligengeist. Heute geht es noch nach Völkendorf. Geräumt wird stets im selben Schema. Zuerst Buslinien, öffentliche Wege und Einrichtungen, die Innenstadt und die Stadtteile.
Die Innenstadt-Räumung sei die "zachste", sagt Petschar, "man muss immer schauen, dass niemand um das Fahrzeug herum ist", ergänzt er. Besonders gefährlich wäre es nachts, wenn sich ein paar "Verirrte" herumtreiben. Passiert sei "zum Glück" noch nie was.
Die Mitarbeiter
Die Wintermannschaft fasst 14 Mitarbeiter, fällt einer Corona-bedingt aus, gibt es einen Ersatzpool, sagt Abteilungsleiter-Stellvertreter Maximilian Lustig.
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Daten und Fakten
- Das städtische Straßennetz umfasst 420 Kilometer Fahrbahnen, 250 Kilometer Geh- und Radwege und die 26.000 Quadratmeter große Fußgängerzone.
- Im Ernstfall stehen bis zu 200 Schneeräumer bereit.
- 11 LKW beziehungsweise Unimog, 8 Kommunalfahrzeuge des Wirtschaftshofes, über 30 private Räumfahrzeuge, ein Radlader ist bei Bedarf im Einsatz.
- Schneetelefon: Unter 04242/205-6400 ist rund um die Uhr ein Straßenmeister erreichbar.






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