Der Alltag der Villacher Franziskaner
Leben hinter den Klostermauern
So sieht der Lebensalltag der drei Villacher Padres im Franziskanerkloster St. Nikolai aus. Hier wird gebetet, gearbeitet und gereist. Mönche sind Terentius, Norbert und Emmanuel übrigens keine.
VILLACH. Wenn man an katholische Mönche denkt, kommen einem als Erstes die Schlagworte Beten, Arbeiten und Bierbrauen in den Kopf. Aber das Brauen überlassen Pfarrprovisor Terentius Gizdon, Kaplan Norbert Pleschberger und Kaplan Emmanuel-Maria Fitz der Villacher Brauerei. Und Mönche sind sie eigentlich keine.
"Ordensleute, keine Mönche"
„Als Franziskanerpater sind wir Ordensleute, die ein Gelübde gegenüber der Provinz abgelegt haben. Wir sind beweglich und an kein Kloster gebunden“, verrät Terentius, der immerhin schon seit zehn Jahren in St. Nikolai lebt und sich um die Verwaltungsaufgaben im Kloster kümmert. Norbert – seit 14 Jahren hier – ist Hausoberer, Betreuer der kranken und sterbenden Menschen und des dritten Ordens der Franziskaner. Im Dezember seit vier Jahren im Franziskanerkloster lebt Emmanuel, der die Jugend betreut und Projektreisen organisiert. Ende Oktober ging es mit einer Reisegruppe ins italienische Assisi und Subiaco.
„Wir ergänzen uns“
Um Beichte, Seelsorge, Fortbildungen und generell das Seelenwohl der Menschen in der Gemeinde kümmern sich alle drei Franziskanerpater. „Wir ergänzen einander. Terentius ist sehr sportlich und gerne am Fahrrad oder auf Skiern unterwegs. Norbert war bis unlängst Rettungssanitäter und sucht gerade eine neue ehrenamtliche Aufgabe beim Roten Kreuz. Ich bin weder Berggeher noch Radfahrer, liebe es aber, besagte Pilgerreisen und Ausflüge zu organisieren“, erzählt Emmanuel vom Lebensalltag im Kloster.
„Kerngeschäft Seelenpflege“
Zu diesem Alltag gehören auch die Kirchenpflege, die Pflege des Gartens und des angeschlossenen Kindergartens. Norbert: „Wir haben viele helfende Hände. Aber es kommt durchaus vor, dass man mich mit dem Mähtraktor über den Kirchenrasen tuckern sieht.“ Zurück zur Seelenpflege, dem „Kerngeschäft“. Terentius: „Wir sind kein Wunschkonzert, sondern helfen bei der Erfüllung von Sehnsüchten. Die Erfüllung liegt bei Gott. Wir lenken die Leute lediglich in die richtige Richtung.“
"No money, no honey"
Die drei Knoten am weißen Strick der braunen Kutte stehen übrigens für „No money, no honey, only Jesus“. „Armut, Keuschheit und Gehorsam strukturieren unser Leben. Aber es geht nicht nur um materielle Armut, sondern immer darum, unsere Defizite in Gottes Hände zu legen“, sind sich die Padres einig.
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