Franziska Tschinderle
Journalistin veröffentlicht erstes Buch "Unterwegs in Albanien"
Die in Villach geborene Journalistin Franziska Tschinderle veröffentlicht ihr erstes Buch "Unterwegs in Albanien". Es erscheint demnächst im DuMont Verlag. Eine ihrer ersten Lesungen wird die Autorin im Kulturhofkeller Villach halten.
VILLACH. 10.000 Straßenkilometer, 130 Interviews, 1 Jahr Recherche und 14 Kapitel. Es sind die Kennzahlen des Erstlingswerkes von Franziska Tschinderle, geboren in Villach, freie Journalistin – sie schreibt unter anderem für die Zeit oder das Magazin Datum – wohnhaft in Wien.
Ein Querschnitt
"Unterwegs in Albanien" ist ein Werk, das – wie der Name sagt – quer durch das Land Albanien führt. Es ist eine Mischung aus Sachbuch und Reportage, "das Buch gibt einen Einblick in das Leben vor Ort, in das Land, dessen Geschichte, dessen Kultur", erläutert die Autorin. Die Wahl sei dabei bewusst auf das Land am Balkan gefallen. Tschinderle: "In Wahrheit wissen die Allerwenigsten wirklich und klischeefrei, wie es dort aussieht. Albanien, das ist Süd-Ost-Europa, das wird oft als alles eines gesehen."
Eine Balance
In ihrem Buch finden sich Geschichten von Menschen, "aus dem Alltag gerissen", ebenso wie komplexe Themenbezüge, so die Autorin. "Vieles war im Voraus geplant, beispielsweise die Biografie des ehemaligen Diktators Enver Hoxha. Über andere wiederum bin ich zufällig gestolpert. So etwa einen Mann, der die Knochen von österreichisch-ungarischen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg in seiner Garage versteckt hat", erläutert Tschinderle.
Ein halbes Jahr Albanien
Von August bis Februar vergangenen Jahres lebte Tschinderle in Tirana, der Hauptstadt Albaniens. In dieser Zeit habe sie Albanien kennengelernt, von innen nach außen, und umgekehrt. Und da gebe es viel Schönes, "Landschaften, Menschen und Kultur", wie ebenso weniger Schönes, wie die politische Situation, die demographische Entwicklung – Abwanderung – oder Korruption, weiß die Journalistin zu berichten.
[marker]Der Tourismus ist jung
[/marker]Dem Tourismus sei dank hätten sich damals rund sechs Millionen Menschen im Land befunden, erzählt Tschinderle und ergänzt "das sind rund dreimal so viel wie Einwohner im Land". Erst vor wenigen Jahren hätte der Tourismus "zu boomen" begonnen, berichtet sie. Vor allem beliebt wäre Albanien bei Rucksacktouristen, Back-Packern, jungen Menschen. Corona hätte diese Entwicklung nun jäh gebremst. "Natürlich sind vergleichsweise wenig Ressourcen da, um das abzufedern."
In drei Ländern
Das Buch Franziska Tschinderles erscheint im DuMont Verlag, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Lesung in Villach, voraussichtlich am 18. September, wird eine der ersten sein. Weitere Termine sind in Wien, der Schweiz und Deutschland in Planung. Die Lesungen werden Corona-konfrom in überschaubarem Rahmen und wenn möglich zum Teil im Freien stattfinden.
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Zur Sache
- Franziska Tschinderle wurde 1994 in Villach geboren, machte ihre Matura am Gymnasium in Villach St. Martin, studierte Journalismus und anschließend Zeitgeschichte in Wien.
- Seit dem Jahr 2015 schreibt die Journalistin Auslandsreportagen, schwerpunktmäßig zu den Westbalkanländern, beispielsweise in der Zeit, NZZ und dem Monatsmagazin Datum.
- Warum Albanien? Das Land ist ein EU-Beitrittskandidat. In Wahrheit wissen aber die Wenigsten (klischeefrei) Bescheid, wie das Leben dort aussieht. Das Land gilt als eines der Unbekanntesten auf dem Westbalkan und war bis 1991 völlig isoliert. Erst vor wenigen Jahren begann der Tourismus zu boomen.
- Lesung (voraussichtlich) am 18. September im Kulturhofkeller Villach
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