"Ich habe mir die Hoffnung bewahrt"
Zum Welt-Parkinson-Tag am 11. April spricht die WOCHE mit Lotte Gotschier.
VILLACH. Die kleine Küche hat die Villacherin Lotte Gotschier zum Atelier umfunktioniert. An einem Tischchen sitzt sie oft auch in der Nacht und gestaltet bunte Ketten, Engelfiguren und Schmuckanhänger.
Dass Gotschier im Jahr 2009 die Diagnose Parkinson gestellt bekam, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. »Im Jahr 1989 verlor ich meinen Geruchssinn. Dass dies mit Parkinson in Verbindung steht, konnte damals kein Arzt erkennen«, erzählt Lotte Gotschier. Ein Ärztemarathon vom HNO-Arzt bis zum Internisten begann. »Parkinson äußert sich bei jedem Betroffenen anders.« Vom mit Parkinson in Verbindung gebrachten Zittern ist Gotschier nicht betroffen.
Im Alltag eingeschränkt
Teilweise ist Gotschier im Alltag eingeschränkt: "Zähneputzen oder einfache Bewegungen mit dem Fuß gelingen nicht immer." Auch der Geschmackssinn ist weniger geworden.
Psychische Probleme können auch durch Parkinson hervorgerufen werden. Nicht selten sind Parkinson-Patienten auch von Depressionen betroffen, so Gotschier weiter.
Nach der Diagnose Parkinson war sie drei Wochen auf Rehabilitations-Kur im LKH in der Gailtal-Klinik in Hermagor.
Der Klinik und dem Team ist sie bis heute sehr verbunden: "Während meines Aufenthaltes hatte ich nie das Gefühl in einem Krankenhaus zu sein." Im Hochbeet gärtnern, tanzen, singen, malen und basteln gehören neben dem dichten Therapieprogramm dazu, so Gotschier weiter. Ein Mal wöchentlich sucht sie die Gailtal-Klinik auf: "Für Parkinson-Betroffene gibt es das kostenlose Angebot einer Turnstunde."
Auch in der Parkinson-Selbsthilfegruppe Oberkärnten ist sie aktiv. "Bei den monatlichen Treffen im Lerchenhof in St. Stefan/Gailtal sind an die 25 Personen dabei." Heilung gäbe es für Parkinsonbetroffene noch keine, nur eine Hinauszögerung der Symptome. "Meine Hoffnung habe ich mir bewahrt, aufgeben gibt es für mich nicht."
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