Angriff auf Frau
Gibt es einen "Killer-Waller"?

- Er ist zwar groß, aber ein Waller (Wels) greift keine Menschen an.
- Foto: Foto: Rostislav.stock.adobe.com
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Der Bericht einer Frau, die von einem Waller im Vassacher See angegriffen wurde sorgt für Verunsicherung. Wir haben beim Villacher Fischereiverein Äsche nachgefragt.
VILLACH. Die gute Nachricht zuerst: "In unseren Seen gibt es keine Fische, die ernsthaft gefährlich werden können", beruhigt Obmann Kurt Schneider. Was der Waller allerdings frisst, sind Enten – diese schluckt er in einem Stück. Daher: "Kleine Hunde sollten da vielleicht besser nicht schwimmen gehen, obwohl mir noch nie so ein Fall untergekommen ist, dass sich ein Waller einen geschnappt hat." Einen Menschen kann ein Waller nicht unter Wasser ziehen. Aktuell haben die Tiere ihre Laichzeit. Kommt man zu nahe, verteidigen diese ihre "Kinderstube". "Ein Waller hat aber keine Zähne, sondern ein Bürstengebiss. Er kann somit nicht beißen, sondern eventuell den Fuß ein wenig aufschaben. Beißen könnte theoretisch ein Hecht. Auf alle Fälle kann man im Vassacher See unbedenklich schwimmen", so Schneider. Waller (der korrekte Name ist übrigens "Europäischer Wels") findet man zudem in jedem See. Im Ossiacher See wurde einmal ein Exemplar mit 100 Kilo gefangen.
Immer wärmere Seen
Es sind auch vor allem diese großen Fische, denen die Klimaerwärmung nicht gut bekommt. "Zum Beispiel die Karpfenartigen sterben viel leichter als die kleineren Arten. Wenn das Wasser wärmer wird, trifft ein Sauerstoffmangel auf. Aktuell gibt es aber noch genug Fische in unseren Seen", sagt Schneider. Wovon er nichts hält: "Manche Fischer lassen die großen Fische wieder aus und werfen sie zurück ins Wasser. Der Fisch wird dadurch aber total gestresst, stirbt dann einige Stunden später und wir können ihn tot aus dem Wasser holen. Das ist für mich eine falsche Tierliebe. Wenn man einen Fisch fängt, hat man ihn zu entnehmen und nicht unnötig zu quälen." Generell sei das Fischen in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden, vor 60 Jahren habe es nur sehr wenige heimische Fischer gegeben. Vom Gesetz her gibt es bezüglich der Entnahme keine Regelung, nur Schonzeiten und Mindestmaße des Fisches. "Wir vom Verein Äsche haben die Entnahme aber beschränkt, etwa drei Forellen aus der Gail pro Tag", erklärt Schneider.


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