Brustwarzenrekonstruktion nach Erkrankungen
Ein Stück Normalität

- Anita Sinko Benke mit einer Kunsthaut, auf welcher man das Tätowieren der Brustwarzen übt.
- Foto: RegionalMedien
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Nach Krebserkrankungen und Operationen fehlt oft die Brustwarze. Anita Sinko Benke, Tätowiererin in Villach, über die Möglichkeit, diese wieder zu tätowieren.
VILLACH. Da viele Frauen von Brustkrebs betroffen sind, ist es größtenteils diese Gruppe, welche sich Brustwarzen tätowieren lässt. Ganz raus aus dem Thema sind aber auch Männer nicht. Zum einen können auch sie an Brustkrebs erkranken. „Zum anderen gibt es heute immer mehr Männer, die nach einer geschlechtsangleichenden Operation eine Brustwarzenrekonstruktion brauchen“, erklärt Anita Sinko Benke. Seit mehreren Jahren arbeitet sie in Villach als Tätowiererin und ist durch private Erfahrungen auf „Paramedical Tattoos“ gekommen. „In meinem Umfeld gibt es Frauen mit diesem Schicksal und durch meinen Job als Tätowiererin kenne ich auch einige, die geschlechtsangleichende Operationen hatten oder haben. Das motiviert mich.“
Täuschend echt
Ist das Tätowieren an dieser Stelle sehr schmerzhaft? „Durch eine spezielle Technik bringe ich die Farbe sehr schonend in die Haut ein. Manche spüren sehr wenig, andere mehr. Es kommt sehr darauf an, ob noch eine Brustwarze vorhanden ist oder ob die Brust aus transplantiertem Gewebe ist.“ Für viele Betroffene ist das nicht einfach ein Tattoo, Brustwarzen bedeuten ein Stück weit Identität. Sinko Benke: „Dank der 3D-Technik sind die Brustwarzen täuschend echt. Sogar, wenn es keine eigene Brustwarze mehr gibt. Sollte noch eine, oder beide, vorhanden sein und sie müssen nur angeglichen werden, orientiere ich mich an deren Aussehen. Ist keine mehr da, kann man gerne eigene Wünsche einbringen.“
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