Das Netz verzeiht keine Fehler

Warnt vor dem sorglosen Umgang mit Informationen im Internet: Walter Niedermüller | Foto: Grießner
  • Warnt vor dem sorglosen Umgang mit Informationen im Internet: Walter Niedermüller
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VILLACH (dg). Ist ein Bild einmal im Internet, könnte es womöglich nie mehr ganz verschwinden und dann wieder auftauchen, wenn es einem gar nicht mehr recht ist.
Beim Einstellen von Bildern oder Posten von Beiträgen sollte erst nachgedacht und dann gehandelt werden.
Mit Kindern sollte man über die Nutzung sprechen und das Verhalten in „Sozialen Netzwerken“ regelmäßig überprüfen. Das sind Tipps vom Leiter des Kriminalreferates Villach Walter Niedermüller.
Die WOCHE hat ihm dazu noch ein paar Fragen gestellt.
WOCHE: Welche Fotos lassen sich "gefahrlos" posten, welche nicht?
NIEDERMÜLLER: Grundsätzlich sollte man sich vom „gesunden Menschenverstand“ leiten lassen. Fremde Bilder, etwa aus dem Netz, unterliegen dem Urheberschutz und dürfen ohne Zustimmung nicht veröffentlicht werden. Alternativ bieten einige Webseiten
Lizenzfreie Bilder zur persönlichen Nutzung und Verbreitung an.
Auch bei selbstaufgenommenen Bilder sollte man das „Recht am eigenen Bild“ beachten, vor allem wenn dadurch die Persönlichkeitsrechte anderer verletzt werden.
Haben Sie Tipps für Eltern, die Facebook selbst gerne nutzen?
Freunde und andere Personen können sehen, wo Sie sich gerade befinden, wenn sie Orte, „die ich besuche“ freigegeben haben. In den Sicherheitseinstellungen kann festgelegt werden, dass weder Freunde noch der Nutzer selber seinen
Aufenthaltsort bekannt gibt.
Urlaubsankündigungen oder Teilnahmezusagen an Veranstaltungen könnten „ungebetenen Gästen“ signalisieren, dass das Eigenheim unbewohnt ist.
Sind Sicherheitseinstellungen wirklich sicher?
Facebook verfügt über Sicherheitseinstellung, die jedoch von FB selbst, aber auch vom Nutzer – auch unabsichtlich – geändert werden können. Eltern sollten sich mit den Einstellungen vertraut machen und diese regelmäßig überprüfen. Es muss aber jedem klar sein, dass Sicherheitseinstellungen wie auch Filterprogramme nicht immer wirkungsvoll sind.
Gibt es Workshops für Eltern oder Interessierte, die sich über Soziale Netzwerke informieren möchten?
Das SPK Villach veranstaltet kostenlose Vorträge und Workshops für alle Interessierte, insbesondere für Schüler und Eltern. Anfragen sind an den Präventionskoordinator beim Stadtpolizei-Kommando Villach zu richten (siehe unten).
Welche Infos geben Sie über sich und Ihr Kinder ins Netz?
Ich selbst sehe keinen sinnvollen Grund, irgendwelche Informationen oder Bilder meiner Kinder auf sozialen Netzwerken ins Netz zu stellen. Ich lege vielmehr Wert auf persönliche Kontakte und sehe keinen Bedarf, privates ohne Kommerziellen Hintergrund der Öffentlichkeit publik zu machen. Für den Informationsaustausch gibt es schließlich auch
andere Möglichkeiten wie Instant Messanger, die nur den gewünschten Empfänger erreichen.
Was sollen Eltern beachten, wenn Kinder ein Profil auf Facebook anlegen wollen?
Grundsätzlich sehen die Geschäftsbedingungen von Facebook ein Mindestalter von 13 Jahren vor. Dies sollte unbedingt eingehalten werden. Erfahrungen zeigen, dass jüngere Kinder sehr leicht Opfer einer Straftat werden bzw. die Folgen eines unbedachten Umganges mit „Sozialen Netzwerken“ nicht abschätzen können.
Kindern sollte in jedem Fall deutlich erklärt werden, welche Medieninhalte sie nutzen dürfen und welche nicht. Man sollte darüber diskutieren, welche Bilder ins Netz gestellt werden. Dabei muss man bedenken, dass auf die Gefühle des Betrachters keine Einflussmöglichkeit besteht.
Mädchen und Buben sollten darüber aufgeklärt sein, welches Verhalten das Risiko einer sexuellen Annäherung erhöht und was sie in jedem Fall unterlassen sollen. Dazu zählt z.B. Informationen über die eigenen Person weiter zu geben, Fragebögen auszufüllen oder sich ohne erwachsene Begleitperson mit unbekannten Chatfreunden zu treffen.

ZUR SACHE:

Kontakt: GrInsp. Gerd Maier, 059133-26-3410

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