Dobratsch-Höhle wird "begehbar"
Das Eggerloch in einer VR-Brille
- Die Dobratsch-Höhlen dürfen nur mehr – und auch das selten – zu Forschungszwecken begangen werden.
- Foto: Naturpark Dobratsch
- hochgeladen von Birgit Gehrke
2024 gab es einen ersten Film zur Höhlenforschung im Naturpark Dobratsch. 2025 läuft das Projekt weiter: Es gibt wieder einen Film. Zudem soll die Höhle virtuell begehbar werden.
VILLACH. Im vergangenen Jahr gab es einen Tag, an dem im Eggerloch sehr viele Daten erhoben wurden. „Diese Daten bearbeiten wir jetzt immer noch. Bei der Präsentation im Herbst fokussierte sich der Film stark auf die Forschungsarbeit. Jetzt ist die genaue Auswertung aller gesammelten Daten im Gange. Wir wollen damit vor allem die Zerstörung der Höhle in den vergangenen Jahrzehnten dokumentieren und den Ist-Zustand ganz genau darstellen – das ist für künftige Generationen wertvoll zu sehen. Außerdem werden die Themen Flora und Fauna aufbereitet“, erklärt Naturpark-Geschäftsführer Robert Heuberger. Der „Ist-Zustand“ ist bekannt: Leider wurden früher viele Tropfsteinformationen zerstört. Heuberger: „Wir wollen die neuen Aufnahmen mit dem historischen Material, vor allem von Oskar Hosse, direkt gegenüberstellen, das ist teils sehr aufwendig.“
Höhle wird erlebbar
Das 3D-Modell des Eggerloches ist seit einigen Monaten bereits auf www.naturpark-dobratsch.at/hoehlenforschung zu sehen. „Auch hier wird ständig verbessert. Jetzt wollen wir mit einer Virtual-Reality-Brille die Höhle „begehbar“ machen. Ich habe mir durch diese Brille bereits die 360-Grad-Aufnahmen angeschaut, das war gigantisch“, sagt Heuberger. „Wenn es sich ausgeht, wollen wir noch heuer oder nächstes Jahr VR-Brillen anschaffen und die Höhle bei Veranstaltungen oder in Schulen erlebbar machen.“ Denn: In die Höhle selbst kommt niemand mehr hinein, sie ist sicher versperrt. Heuberger: „Die Höhlen wurden ja von Menschen aus Unwissen zerstört. Man dachte, die Tropfsteine sind wertvoll. Wenn diese aber nicht in diesem feuchten, kalkhaltigen Milieu sind, werden sie binnen weniger Tage oder Wochen matt. 1939 sahen die Höhlen noch spektakulär aus, danach wurde es sukzessive schlechter. Verheerend sind ja auch die Rußablagerungen durch die Fackel-Begehungen.“ Über mehr Ruhe freuen sich heute auch die zahlreichen Fledermäuse, die im Eggerloch leben. „Es sind 17 Fledermausarten, insgesamt suchen jährlich mehr als 700 Fledermäuse das Eggerloch auf.“ Der neue Flora- und Fauna-Film aus der Höhle wird im Spätherbst 2025 gezeigt.
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