Thema der Woche
Boom: Stadt Villach fährt voll auf Elektroautos ab
Das Interesse an Elektroautos nimmt auch in der Draustadt stetig zu. Villachs Autohändler haben diesen Trend längst erkannt, ihre Jahresziele in Bezug auf E-Auto-Verkauf teilweise bereits erreicht und verraten, was es mit dem Elektromobilitäts-Boom auf sich hat.
VILLACH, VILLACH LAND. Der Anteil von E-Autos bei den Neuwagen klettert in Kärnten sowohl in den Städten als auch am Land in die Höhe, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Mit 80 neu zugelassenen E-Pkws liegt Villach hinter Klagenfurt (182) an zweiter Stelle.
Persönliche Entscheidung
Ernst Kapeller von Porsche Villach bekommt den Boom hautnah mit: "Das Interesse an Elektroautos wird durch die aktuellen Entwicklungen am Energiesektor zusätzlich gestärkt. Sowohl Firmen als auch Privatpersonen wenden sich von fossilen Brennstoffen ab und setzen auf Elektromobilität." Der Kfz-Experte spricht von einer Entscheidung, die jeder für sich persönlich treffen muss: "Für was brauche ich mein Fahrzeug? Wie viele Kilometer bin ich täglich unterwegs? Besteht entlang der Strecke die Möglichkeit, mein E-Auto zu laden? Wer seinen Strom selbst mit PV-Anlage produziert, kann sein Kfz als Stromspeicher nutzen. In vielen Fällen macht so ein Gesamtkonzept durchaus Sinn!" Kapeller, der selbst einen 100 Prozent elektronisch betriebenen Audi RS e-tron GT fährt, vergleicht die Ladeinfrastruktur bei E-Autos gerne mit der Roaming-Gebühr beim Mobilfunk: "Roaming ist innerhalb der EU längst kein Thema mehr. Auf dem Elektroauto-Sektor könnte es ähnlich laufen, aber dafür sind politische Entscheidungen zu treffen. Hier wird sich noch viel tun!"
Jahresziel längst erreicht
Bei Skoda Lindner lag das Jahresziel heuer bei 50 verkauften E-Autos. "Aber wir haben bis jetzt schon 53 MGs und fünf E-Transporter von Maxus verkauft. Mit letzterer Marke haben wir gerade erst begonnen. Ich rechne heuer mit weit mehr als 100 verkauften Einheiten", gibt sich Geschäftsführer Heinz Gossmann optimistisch: "Bei den Treibstoffpreisen ist dieser nicht mehr aufzuhaltende Trend gut nachvollziehbar. Unsere Zielgruppe ist bunt gemischt. Sie reicht vom Jungunternehmer bis hin zu gut situierten Firmen. Viele legen sich E-Autos als Zweit-Pkw zu. Auch Pensionisten steigen jetzt um!" Gossmann selbst fährt übrigens nicht immer, aber immer öfter elektrisch: "Meine burgenländische Heimat besuche ich mit meinem benzinbetriebenen Skoda. Aber unter der Woche fahre ich mit grünem Strom. Wer einmal E-Auto gefahren ist, der steigt nicht mehr um!"
2030 im Visier
"Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor könnte bei Neuwagen vor dem Jahr 2030 gelingen", ist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer überzeugt: "Das wäre auch aus Energiesicht gut und wichtig!" Während Haushalte Strom für E-Pkws mit PV-Anlagen selbst erzeugen können, ist Österreich bei Benzin und Diesel von Rohölimporten aus despotischen Staaten abhängig. Und das spüren wir aktuell gewaltig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.