Abschied und ungewisser Neuanfang: Hotel Post im Chaos
Mit Ende der Woche verabschiedet sich ein Großteil des Stammpersonals vom Hotel Post. Wie es weitergeht ist noch ungewiss.
VILLACH. Die Bezeichnung "Romantik Hotel" - die etwa 13.000 Euro im Jahr kostet - fällt vorerst weg, soviel steht offenbar fest. Auch der Name "Hotel Post" könnte bald der Vergangenheit angehören, mutmaßt Noch-Hoteldirektorin Birgit Gschwenter. "Mit der Übernahme bleibt kein Stein auf dem anderen", sagt sie.
Abschied vom Hotel
Bis Ende der Woche (Freitag) wird Gschwenter im operativen Bereich noch das Sagen haben, dann endet ihre 15-jährige Laufbahn im Hotel Post. Kein leichter Abschied, wie sie zugibt. "15 Jahre sind nicht wenig. Und sicher genug, um erhobenen Hauptes zu gehen. Alles muss ich mir nicht gefallen lassen", sagt Gschwenter.
Teil der Belegschaft geht
Mit ihr gehen zehn weitere Mitarbeiter, beinahe das gesamte Küchenpersonal. Allem voran Küchenchef Günther Steiner - neun Jahre lang war er im Haus. "Ich muss zugeben, dass mir einige Tränen in die Augen gestiegen sind, als ich den Entschluss fällte", sagt er.
Gerne geht er nicht, "mir tut es um das Haus, die Küche, die Gäste leid. Sie werden das Service, das sie gewohnt waren, nicht mehr in der Art vorfinden."
Neue Eigentümer
Grund des Abschieds ist der Inhaber-Wechsel - beziehungsweise wie dieser erfolgte, erklärt Gschwenter. Mit 1. September übernehmen Andreas Hofmayer, Chef des Rocket Rooms in Velden, und Hansjörg Kofler von Projekt.Kofler.Austria (Experte für Objektausstattung) als neue Inhaber. Und die Herren dürften das Traditionshotel völlig umkrempeln wollen. Und das nicht unbedingt auf die "nette Art und Weise", wie Gschwenter meint: "Uns wurden keine Informationen weitergegeben, unsere Fragen ignoriert. Und sagen wir so, der Umgangston war - vorsichtig ausgedrückt - nicht gerade angemessen."
Kein Stein bleibt auf dem anderen
Dem pflichtet Steiner bei. "Ich hatte nicht den Eindruck, dass den neuen Eigentümern etwas an meiner Küche liegt", sagt der Post-Küchenchef, der jahrelang viel Wert auf Frische und regionale Produkte legte. "Ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, wo ich meine Produkte zu kaufen habe. Und ich kann nicht guten Gewissens Speisen zubereiten, deren Zutaten sonst wo her importiert wurden. Es geht schließlich um meinen Ruf."
Darum beschloss auch er seine Zelte abzubrechen. Mit ihm geht quasi das gesamte Küchenpersonal. "Ich weiß nicht wie der Betrieb ohne Mitarbeiter funktionieren soll. Aber offenbar gibt es eine Art Plan."
"Es gibt einen Plan"
Und den gibt es, bestätigt Andreas Hofmayer. "Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt keine Details nennen. Aber natürlich haben wir einen Plan. Und Personal. Der Betrieb bleibt aufrecht. Alles wird funktionieren." Genauere Informationen, so Hofmayer, würde es in einigen Wochen geben.
Immerhin, so erfährt die WOCHE, steht bereits am ersten Wochenende nach der Übernahme (am 1. September) eine Hochzeit an, 30 Gäste sind geladen. Darüber hinaus gibt es Veranstaltungen, Events, ein gut gebuchtes Haus mit 110 Betten.
Mehr Infos folgen
Wie genau der weitere Ablauf von sich gehen wird, erfährt die WOCHE zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Mehr Informationen soll es Mitte September geben. Gerüchte zufolge soll das Haus von Grund auf modernisiert werden, sowohl im Interieur als auch in der Küche.
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