Schlaflabor im LKH Villach
Warum uns Schlafmangel krank macht

- Zu wenig Schlaf macht nicht nur müde, sondern kann langfristig auch krank machen.
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- hochgeladen von Michaela Erlacher, BA
Schlaf ist essenziell für unsere Gesundheit – doch was macht wirklich guten Schlaf aus? MeinBezirk.at hat bei Dr. Angelika Kugi, stellvertretende Leiterin des Schlaflabors im LKH Villach, nachgefragt.
VILLACH. Schlechter Schlaf ist kein neues Phänomen, doch heute wird ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt. "Wir wissen inzwischen, wie essenziell er für unsere körperliche und geistige Gesundheit ist", sagt Dr. Angelika Kugi. Besonders Stress, Hektik und unregelmäßige Tagesabläufe tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen Schwierigkeiten mit dem Ein- und Durchschlafen haben. Wer dauerhaft zu wenig schläft, setzt seine Gesundheit aufs Spiel. "Studien zeigen, dass unter sechs Stunden Schlaf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich steigt." Aber nicht nur die Dauer, auch die Qualität ist entscheidend.
Schlafräuber
Unsere moderne Lebensweise macht es oft schwer, abends zur Ruhe zu kommen. "Handys, Tablets und künstliches Licht stören die Melatonin-Produktion – und ohne Melatonin fällt das Einschlafen schwer", erklärt Kugi. Besonders Jugendliche sind betroffen: Zu wenig Schlaf führt nicht nur zu Konzentrationsproblemen, sondern kann auch Übergewicht fördern. "Schlechte Nächte sind normal – doch wenn Probleme über drei Monate bestehen, sollte man handeln", rät die Expertin. Schlafstörungen können frühe Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen wie Depressionen sein.
So klappt’s!
Die gute Nachricht: Schlaf kann man trainieren. "Regelmäßige Schlafzeiten, eine entspannte Abendroutine und eine ruhige Umgebung sind enorm wichtig", sagt Kugi. Wer dauerhaft schlecht schläft, sollte bestimmte Gewohnheiten überdenken. "Das Bett sollte nur zum Schlafen da sein und nicht zum Essen oder Grübeln." Auch Schlafrituale können helfen, etwa eine Tasse Kräutertee oder ein kurzer Abendspaziergang. Neue Technologien erleichtern inzwischen die Diagnose von Schlafstörungen. "Mit modernen Geräten können wir Schlafprobleme oft schon zu Hause erkennen und individuell anpassen", erklärt Kugi. Dennoch bleibt eines klar: Guter Schlaf ist essenziell für die Gesundheit – und sollte ernst genommen werden. Zusatztipp der Expertin: "Auch Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung wirken sich positiv auf den Schlaf aus", so Kugi. Der Weg zu besserem Schlaf beginnt oft im Alltag – mit kleinen Routinen, die langfristig Großes bewirken.


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