30 Jahre Radgenuss am Donauradweg

- Bernhard Schröder, Geschäftsführer Donau Niederösterreich Tourismus, Prof. Christoph Madl, MAS, Geschäftsführer Niederösterreich-Werbung, Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav und Helmut Miernicki, Geschäftsführer ecoplus.
- Foto: NLK Johann Pfeiffer
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Sieben Top-Radrouten mit 1.200 Kilometern wurden in Niederösterreich für Genussradfahrer aufbereitet. Internationale Strahlkraft besitzt besonders der Donauradweg, der heuer 30-jähriges Jubiläum feiert und jährlich rund 600.000 Radfahrer anlockt.
ST. PÖLTEN / TULLN (red). Als das „Land für Genießer“ ist Niederösterreich weit über die Grenzen hinaus bekannt. „Genuss ist ein essentieller Bestandteil des Niederösterreich-Bildes und fließt in unsere Produktentwicklung laufend mit ein. Das gilt auch für den Radtourismus, wo wir auf unseren 1.200 Kilometer langen Top-Radrouten Genussradfahrer als Zielgruppe definiert haben“, sagt Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav. Besonders umfangreich ist das Radangebot im Weinviertel, Mostviertel und entlang der Donau Niederösterreich, wobei sich der Donauradweg, der heuer 30-jähriges Jubiläum feiert, über größte Beliebtheit erfreut und als Vorreiter für alle Top-Radrouten Niederösterreichs gilt. Mit Wegverbreiterungen und neuen Beschilderungen begann die Erfolgsgeschichte, mittlerweile hat sich der Donauradweg zu einem perfekt ausgebauten, durchgehend und übersichtlich beschilderten Radweg entwickelt.
28 Millionen Euro Investitionsvolumen am Donauradweg
Insgesamt wird das Süd- und Nordufer der Donau von jährlich bis zu 630.000 Radfahrern „beradelt“, rund neun Prozent fahren davon den gesamten Streckenabschnitt zwischen Passau und Wien. Allein am Donauradweg in der Wachau sind durchschnittlich jährlich rund 250.000 Radfahrer unterwegs, laufende Investitionen des Landes Niederösterreich – von der Beschilderung über Werbemittel bis zur Pflege und dem Ausbau der Routen – gewährleisten die hohe Qualität des dichten Radwegnetzes. „28 Millionen Euro wurden in den letzten 30 Jahren in den Donauradweg investiert, davon alleine seit dem 2006 gestarteten ‚Radroutenoptimierungsprogramm‘ 16 Millionen Euro ohne EU-Mittel. Die Wertschöpfung beträgt dabei jährlich rund 5 Millionen Euro“, betont Bohuslav. „In den Donauradweg flossen 22,5 Millionen Euro Fördermittel. 15,2 Millionen Euro davon stammen aus der ecoplus Regionalförderung, 4,7 Millionen Euro steuerte die WST3 bei und 2,6 Millionen Euro kommen zusätzlich aus EU Mitteln“, sagt ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki. Der Radtourismus in Niederösterreich ist längst zu einem bedeutenden Umsatzbringer geworden. „Allein am Donauradweg fahren bis zu 2.000 Radfahrer pro Tag, davon profitieren gleichermaßen unsere Nächtigungsbetriebe wie auch die Ausflugsziele, Wirtshäuser und Heurige. Besonders die Weltkulturerbelandschaft Wachau mit den sehenswerten historischen Kulturgütern und einer lebhaften, zeitgenössischen Kulturszene sind attraktive Angebote, für welche sich ein längerer Aufenthalt in der Region unbedingt lohnt“, sagt Bernhard Schröder, Geschäftsführer Donau Niederösterreich.
Qualitätssicherung auf den Top-Radrouten
Niederösterreich nimmt eine Vorreiterrolle bei den ADFC Qualitätsradrouten ein. Alle sieben Top-Radrouten wurden bereits 2009 nach dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club System erhoben – der Donauradweg wurde dabei mit Vier-Sternen ausgezeichnet. Um die Qualität auf allen sieben Top-Radrouten weiter zu gewährleisten, wurde 2013 ein spezielles Wartungssystem entwickelt. „Jeder einzelne Meter wird dabei mit dem Fahrrad und Ipad abgefahren, die gewonnen Daten fließen in unser System ein, Probleme und Schwachstellen können damit schnell behoben werden“, sagt Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung. Neben einwandfreien Radrouten und Beschilderungen stellen Radtouristen meist hohe Ansprüche an sich selbst und möchten daher in einer radfreundlichen Region zu Gast sein. „Uns ist es daher besonders wichtig, das dichte Netz an radfreundlichen Unterkünften, E-Bike-Verleihstationen und Ausflugszielen weiter auszubauen und zu vernetzen“, ergänzt Madl.
bett+bike-Betriebe in Niederösterreich
Im Zuge einer aktuellen Kooperation zwischen der Niederösterreich-Werbung und dem ADFC (rund 140.000 Mitglieder) wird am Donauradweg sowie am Traisentalradweg das bett+bike-Konzept umgesetzt. Rund 50 bett+bike-Betriebe stehen den Gästen dabei zur Verfügung. Die mit dem bett-bike-Gütesiegel ausgezeichneten Betriebe heißen Radurlauber auch für nur eine Nacht willkommen, bieten sichere Aufbewahrungsplätze für die Fahrräder, eine Trockenmöglichkeit für Kleidung und Ausrüstung und servieren ein reichhaltiges Frühstück. Mehr Infos unter http://www.bettundbike.de
Radtour mit dem „nextbike“
Einer starken Nachfrage erfreut sich das Verleihsystem „nextbike“, welches seit dem Jahr 2009 laufend ausgeweitet und verbessert wird und weltweit als das erste flächendeckende Fahrradverleihsystem im ländlichen Raum gilt. Die rund 1.300 Räder an den 296 Standorten wurden im letzten Jahr knapp 30.000 Mal ausgeborgt und damit rund 400.000 Kilometer zurückgelegt. Die Räder können online, per Anruf oder mit SMS gebucht werden. Auf einer Smartphone-tauglichen mobilen Website kann man sich über die verfügbaren Räder in der Umgebung informieren. Neu ist eine Applikation für iPhones, welche den nextbike-NutzerInnen kostenlos angeboten wird. Alle Standorte im Überblick und die Möglichkeit zur Registrierung gibt’s auf: http://www.nextbike.at
Auch E-Bikes erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit
Neben der Wachau, die in Sachen umweltfreundlicher Mobilität Vorreiter war, lassen sich auch das Weinviertel, das Mostviertel und die Bucklige Welt in den Wiener Alpen in Niederösterreich auf Elektro-Fahrrädern, E- Mountainbikes und Segways erkunden.
Initiative „Radeln für Kids“. „Radeln für Kids“ ist das Motto einer Initiative, mit der besonders Familien mit Kindern angeregt werden sollen, das Radland Niederösterreich zu erfahren. Zur Wahl stehen großteils asphaltierte Strecken, die zwischen 5 bis 28 Kilometer lang sind. Sie weisen kaum Steigungen auf und sind für Rad-Junioren ab sechs Jahren gut zu meistern. Jeder Weg erzählt eine eigene Geschichte und regt zu Entdeckungen an. Die Wege heißen beispielsweise „Auf zu den Kamelen!“, „Auf Entdeckungsreise“, „Tolle Tunnel-Tour“ oder „Saftig süße Radeltour“. Einen Überblick über alle Routen gibt der Folder „Radeln für Kids in Niederösterreich“, der vor kurzem erschienen ist und unter http://www.niederösterreich.at oder unter 02742/9000-9000 kostenlos erhältlich ist.
Die sieben Top-Radrouten in Niederösterreich im Überblick:
_ der Donauradweg (262 km),
_ der Traisental-Radweg (111 km),
_ der EuroVelo 9 (182 km),
_ die Kamp-Thaya-March-Radroute (421 km),
_ der Piestingtalradweg (43 km),
_ der Triestingtal-Gölsental-Radweg (61 km),
_ der Triestingau-Radweg (32 km).
_ neu dazu kommt demnächst der EuroVelo 13 „Iron Curtain Trail“.
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