Kulturhauptstadt 2024 St. Pölten
Von der Altstadt bis zur Industrie
St. Pölten soll Europas Kulturhauptstadt 2024 werden: Die Weiterentwicklung ist vorprogrammiert.
ST. PÖLTEN / ZENTRALRAUM. Um eine europäische Kulturhauptstadt zu werden, brauche es auch die entsprechende Möglichkeit der Transformation, meint Paul Gessl, seines Zeichens Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft. Mit den Bezirksblättern spricht er über die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt, die Weiterentwicklung der europäischen Vernetzung, das Commitment zwischen öffentlicher Hand und den Bereichen Kultur, Wirtschaft sowie Tourismus und spannt den Bogen von der barocken Altstadt bis zur Traisen.
Wie kann Transformation in St. Pölten stattfinden?
PAUL GESSL: Die Hauptzielsetzung, Kulturhauptstadt Europas 2024 zu werden, ist der katalysierende Anstoß für die Weiterentwicklung einer Stadt/Region. Dies betrifft einerseits die Bespielung des industriellen Erbes von Glanzstofffabrik bis zum Wesely-Haus, den Umgang mit der eigenen Geschichte durch die Renovierung und Adaptierung der ehemaligen Synagoge, bis hin zur Zukunft in Form des KinderKunstLabors, der einzigen Institution, die neu gebaut wird. Aber auch der Domplatz spielt eine entscheidende Rolle: Er ist die archäologisch intensiv erschlossene Keimzelle der Stadt, präsentiert sich aktuell aber als Baustelle und lässt die Frage "Quo vadis, Domplatz?" offen.
Welche Lehre ziehen Sie aus dem Besuch der Stadt Plovdiv, der europäischen Kulturhauptstadt 2019?
Jedes spannende kulturpolitische Projekt braucht ein klares Commitment der Politik, aber auch der Zivilgesellschaft, der Kultur, der Wirtschaft und des Tourismus. Vor Ort konnte man erkennen, dass der Vizebürgermeister von der Stunde Null an dabei war und für das Projekt gebrannt hat. Spür- und sichtbar war das auch bei einem Stadtrundgang.
Wie wichtig ist die Einbeziehung der Geschichte?
Diese muss europäisch vernetzt gedacht und in die Zukunft transportiert werden. Die starke römische Vergangenheit Plovdivs spiegelt sich in den Artefakten wider. Trotzdem hat man in Bulgarien auch den Mut, Zeitgenössisches zu zeigen.
In St. Pölten soll auch die Traisen Bestandteil der Kulturhauptstadt werden ...
In Plovdiv haben wir gesehen, dass regionale Kulturarbeit & Stadtentwicklung nicht immer gelingen. So hat man es etwa nicht geschafft, die Roma-Bevölkerung zu integrieren. Gelungen ist jedoch die Einbindung der Region am Wasser. Das ist auch für uns ein wichtiges Thema, hier können wir den Bogen spannen: von der wunderschönen barocken Altstadt St. Pöltens über das Regierungsviertel bis hin zur Traisen.
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