Zwentendorf
In Pischelsdorf will Agrana den Sprit viel grüner machen

- Das Agrana Werk in Pischelsdorf
- Foto: apa_schedl/agrana
- hochgeladen von Marlene Trenker
Schon seit Jahren drängt der börsennotierte Agrana-Konzern auf eine höhere Beimischung von Bioethanol in Benzin. In Pischelsdorf im Bezirk Tulln betreibt er Österreichs einzige Bio-Raffinerie, die Bioethanol in so großer Menge erzeugt, dass man damit in Österreich eine zehnprozentige Beimischung (E10) im Kraftstoff problemlos sicherstellen kann. Hier produziert Agrana jedes Jahr aus rund 600.000 Tonnen Getreide – in erster Linie Weizen und Mais – rund 250.000 Kubikmeter Bioethanol.
Derzeit werden in Österreich dem Benzin nur fünf Prozent Bioethanol (E5) beigemischt. Im Klub der Wirtschaftspublizisten erneuerte Agrana-Vorstandsvorsitzender Markus Mühleisen den Ruf seines Unternehmens nach einer raschen Einführung von E10.
„Mit Pischelsdorf haben wir ein Superwerk zur Produktion von Bioethanol“,
sagte er. Die ganze Fabrik sei schon vor ihrem Bau auf die zehnprozentige Beimischung ausgerichtet gewesen. Warum das zuständige Umweltministerium diesbezüglich auf der Bremse stehe, verstehe er nicht, zumal E10 eine sehr gute Übergangstechnologie darstelle.
„Alle Kfz-Motoren vertragen E10, andere europäische Länder führen sogar schon E20 ein“,
berichtete Mühleisen. Weil in Österreich der Absatzmarkt fehlt, muss Agrana zurzeit 60 Prozent der in Pischelsdorf erzeugten Menge an Bioethanol exportieren. Das bedeutet für Österreich den Entgang von 200.000 Tonnen Treibhausgaseinsparungen, die anderen Staaten gutgeschrieben werden. Eine höhere Beimischung von Bioethanol in Benzin von fünf auf zehn Prozent würde auch bei den Autos den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 und Feinstaub deutlich reduzieren.
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