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Christian Grübl ist Europas erster Yamabushi

- Christian Grübl (Mitte) in Japan.
- Foto: privat
- hochgeladen von Victoria Edlinger
Der Japan-Begeisterte Christian Grübl aus Tulln ist ein echter "Yamabushi" - der erste europäische Mönch
TULLN. "Seit 35 Jahren trainiere ich japanische Kampfkünste und im Alter von 18 Jahren reiste ich das erste Mal nach Japan. Dabei besuchte ich verschiedene Lehrer der Kampfkunst Ninjutsu, dem Weg der Ninja, um bei ihnen zu lernen und zu trainieren. Jahre später begann ich japanischen Schwertkampf und Vollkontakt Karate", erzählt Christian Grübl aus Tulln. Darüber hinaus, eröffnete er ein "Dojo" in Langenlebarn, um dort zu unterrichten, bald folgten internationale Einladungen, um Seminare und Lehrgänge abzuhalten.
"Mein Netzwerk in Japan wurde größer und so begann ich auch in Japan zu unterrichten. Doch ich war immer noch auf der Suche nach etwas Besonderem, das ich bei meinem täglichen Training nicht finden konnte.".
Durch Zufall stieß er auf die Yamabushi Mönche, welche die Ausübenden des "Shugendo" sind, ein Weg des Buddhismus und den Glauben des Shitoismus.
"Ich war fasziniert von den körperlichen und geistigen Eigenschaften, welche die Yamabushi besaßen, da sie unbeschadet barfuß durch Feuer gehen konnten und im Winter unter Wasserfällen meditierten".
Der Weg des Shugendo sei jedoch streng geheim und wird unter jahrelangem Training nur an Japaner weitergegeben, sagte man Grübl.
"Doch das spornte mich noch mehr an und dank meiner Hartnäckigkeit fand ich schließlich einen Lehrer, der mich unterrichtete. Dabei verbrachte ich immer wieder Zeit in Japan, um meine erhaltenen Aufgaben in meiner Heimat Tulln zu verinnerlichen und zu studieren. Als erster Europäer gelang es mir, Yamabushi zu werden".
Mount Fuji in Japan
Heuer hat Grübl den Mount Fuji bestiegen.
"In einer Gruppe von rund 20 Personen gehen wir vom Atlantik weg, um den Berg mit seinen 3776 Höhenmeter zu besteigen. Dabei legen wir täglich rund 40 Kilometer zu Fuß zurück".
Unterschiedliche Prüfungen wie das Meditieren unter hohen Wasserfällen und das ungesicherte Klettern in den Bergen sollen so von materiellen Anhaftungen befreien und den Geist fokussieren.
"Nun fragen mich immer wieder viele Menschen, warum ich mir solche Strapazen antue. Ich könnte doch genauso gut an einem Strand liegen und das Leben genießen. Es ist mein Weg, meinen Gedankenmüll loszuwerden, wenn ich mit den Mönchen in den Bergen bin. Der absolute Verzicht auf Komfort, Schlaf, Wärme ... gibt mir immer wieder einen anderen Blickwinkel, wenn ich dann wieder in die "normale" Welt eintauche.
Und sein nächste Ziel:
"Ich bin Yamabushi des Shogoin Tempels in Kyoto und das macht mich sehr stolz, da diese Schule als einzige unter der kaiserlichen Obhut steht. Das alles macht mich schon sehr glücklich und stolz. Den Mount Ishizuchi würde ich gerne besteigen, 200 Kilometer zu Fuß, mal sehen".
Wer mehr über den Weg von Christian Grübl in Japan erfahren will, er hat ein Buch geschrieben: "Im Sog Japans - Vom Kämpfen, Scheitern und Gewinnen".
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