Ein Bio-Bierdeckel, der aufblüht
Schüler und Studierende entwickeln aus Urgetreidestroh einen kompostierbaren Bierdeckel mit "Überraschung".
Aus dem Urgetreide vom Stiegl-Gut Wildshut werden nicht bloß Bio-Biere gebraut. Aus dem Urgetreidestroh wird seit kurzem ein kompostierbarer Bierdeckel erzeugt, der am Kompost "aufblüht."
Kreislaufgedanke zählt
„Urgetreide hat einen geringeren Körndl-Ertrag als moderne Züchtungen, umso wichtiger ist es, neue Möglichkeiten zu finden, die gesamte Pflanze zu nutzen“, erklärt Gutsverwalter Christoph von Hohberg, vom Stiegl-Gut Wildshut. So entstand zusammen mit Konrad Steiner von der HBLA Ursprung und Alexander Petutschnigg von der Fachhochschule Salzburg die Idee, aus dem Urgetreidestroh einen komplett wiederverwertbaren Bierdeckel zu entwickeln. "Der Bierdeckel ist einfach fester gepresster Dämmstoff. Baumharz und Bienenwachs halten das Ganze zusammen“, erklärt Alexander Petutschnigg.
Ackerwildblumen als Überraschung
Die Schüler der HBLA Ursprung und die Studierenden des Studienganges Holztechnologie und Holzbau der Fachhochschule Salzburg haben als "Überraschung" für die Nutzer, die Samen verschiedener Ackerwildblumen in den Bierdeckel eingearbeitet. „Je nachdem, ob man den Bierdeckel aufs Feld bzw. den Komposthaufen schmeißt oder ihn in einen Topf mit Erde gibt, wachsen herrliche, einheimische Ackerwildblumen", sagt die HBLA-Schülerin Viktoria Zechner.
Bauer wird Baustoffproduzent
Bei der Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Salzburg und der HBLA werden die landwirtschaftlichen Kompetenzen mit den Kompetenzen der Materialkunde und der Bauplanung kombiniert. „Unser Ziel ist es, in Zukunft aus aktuellen Nebenprodukten der Landwirtschaft hochwertige Baustoffe zu erzeugen. Dadurch sollte zum einen die Wertschöpfung der landwirtschaftlichen Produktion erhöht und zum anderen neue hochwertige Baustoffe für das nachhaltige Bauen verfügbar gemacht werden“, erläutert Alexander Petutschnigg von der FH Salzburg und Konrad Steiner von der HBLA Ursprung abschließend: „Ein Fernziel wäre es sicher auch, wenn der Bauer zum regionalen Baustoffproduzenten werden könnte.“
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