Sommergespräche: Thomas Freylinger
Kuchl ist wirtschaftlich breit aufgestellt

Kuchl ist als erste Tennengauer Gemeinde eine Energiepartnerschaft eingegangen. Tanja  Graf, ÖVP Energiesprecherin mit Bürgermeister Freylinger, Kuchl | Foto: Manuel Horn
  • Kuchl ist als erste Tennengauer Gemeinde eine Energiepartnerschaft eingegangen. Tanja Graf, ÖVP Energiesprecherin mit Bürgermeister Freylinger, Kuchl
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Nicht nur das Sommerwetter löst heiße Debatten aus: Energielösungen und Verkehrsfragen im Sommergespräch.

KUCHL. Die Marktgemeinde Kuchl ist nicht nur eine zentrale Holzgemeinde in Sachen Wirtschaft und Ausbildung in Österreich, sondern als Wohn- und lebendiger Kulturort schätzen derzeit 7.384 Einwohner (1. Jänner 2022) die Marktgemeinde als Wohnort. Wie viele andere Gemeinden auch ist Kuchl von den steigenden Energie- und Rohstoffkosten betroffen.

REGIONALMEDIEN: Sie haben vor Kurzem mit der Raiffeisenbank Kuchl-St. Koloman eine Energiepartnerschaft abgeschlossen. Warum? (siehe Bezirksblätter, Ausgabe 30)

THOMAS FREYLINGER: Energiepartnerschaften machen Sinn, da sie sich untereinander mit der produzierten Energie unterstützen können. Da wir das Gemeindehaus gemeinsam mit der Raiffeisenbank als Miteigentum errichtet haben, ist diese Konstellation sinnvoll. Das Ziel ist die regionale Infrastruktur zu stärken. Dazu bedarf es strategischer Partnerschaften. Zum Beispiel das bäuerliche Hackschnitzelwerk, das wichtig ist für die Fernwärme. Wir haben daher eine Genossenschaft gegründet. So können allfällige zukünftige Partner auf Augenhöhe mitwirken.

In letzter Zeit hat es Aufregung wegen der drohenden Einstellung eines Schulbusses gegeben. Was hat die Gemeinde dazu getan, um die Situation im Sinne der Kinder zu entschärfen?

FREYLINGER: Die Gemeinde hat bereits bevor die Sache in der Öffentlichkeit bekannt wurde, einen Sachverständigen damit beauftragt, die Sache inhaltlich und rechtlich zu klären. Wir sind zuerst an die betroffenen Eltern herangetreten um diese zu informieren. Gleichzeitig ist Kontakt mit den zuständigen Beamten bei der Finanzverwaltung in Wien aufgenommen worden und der ressortzuständige Landesrat Schnöll wurde ebenfalls informiert. Fazit: Bis Ende 2023 ist der Bus erst einmal gesichert. Das hat uns mehr Zeit für eine Lösung verschafft. Auch die zuständigen Experten in Wien haben erkannt, dass die bisherige Finanzierung und die Zumutbarkeit für die Kinder am Land anders einzuschätzen sind, als in einer Großstadt. Zusätzlich hat Landesrat Schnöll erreicht, eben diesen Punkt auf die Tagesordnung der Landesverkehrsreferenten im Herbst zu setzen. Das Schulbusproblem betrifft nicht nur Kuchl, sondern muss allgemeingültig geregelt werden.

Wird es einen Autobahnvollanschluss in Kuchl geben?

FREYLINGER. Ein Vollanschluss in Kuchl würde zu einer unterdurchschnittlichen Verkehrsentlastung sowohl in Golling als auch in Kuchl führen. Aber zu einer massiven Belastung der Unter Garnei und zwar zu einer Verdopplung der Verkehrsbelastung. Wir haben uns die Verkehrszahlen jetzt genau angeschaut.

Kuchl hat im Marktbereich um 30 Prozent mehr Verkehr als Golling. In Golling fällt der Verkehr natürlich viel mehr auf, da er mitten durch den Markt geht und es eine wahnsinnige Engstelle ist. Sinnvoll wäre ein Vollanschluss zwischen den beiden Orten. Das ist aber heute nicht mehr möglich. Natürlich ist das eine schwierige Diskussion.

Welche Bedeutung hat die Musikkapelle (MK) in Kuchl?

FREYLINGER: Eine große. Ohne Musik gibt es keine Hochzeit, kein Volksfest oder eine Beerdigung. Wir haben mit über 100 aktiven Musikanten die größte Blasmusikkapelle im Bundesland. Kein Fest in der Gemeinde wäre ohne die MK vorstellbar.

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