KOMMENTAR von Theresa Kaserer

Während das Aufnahmezentrum Traiskirchen mit rund 1.600 Asylanten aus allen Nähten platzt, putzen sich die anderen Gemeinden ab. Fast niemand will Asylanten aufnehmen.

Da stellt sich die Frage: Warum nicht?
Auch Österreicher waren einst Flüchtlinge: In den Zeiten des Nationalsozialismus, um dem Terror zu entgehen.
In den ersten Wochen nach dem Anschluss an Deutschland im Jahr 1938 flüchteten in einer ersten Massenflucht über 3.000 Österreicher in die Schweiz.

Aber das ist ja alles anscheinend schon so lange her?

Wer gestern Abend beim Vortrag von Historiker Wolfgang Wintersteller zum Thema "Hallein im Ersten Weltkrieg" im Kolpinghaus dabei war, der weiß: In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte auch schreckliche Armut im Tennengau - es gab einfach zu wenig Arbeit. Hallein war bevölkert von Scharen von Bettlern.

Ganz schlimm war es dann natürlich wieder in den Kriegszeiten: Speziell 1917/18 herrschte extremer Hunger, die Tennengauer standen stundenlang Schlange, um vielleicht - wenn genug da war - eine kostenlose "Armensuppe" zu ergattern.

Heute leben wir in Frieden, aber wo anders herrscht Krieg.
Bevor einer nicht zumindest einmal persönlich in einem Asylantenheim war und mit den Bewohnern dort gesprochen hat, mag derjenige schön den Mund halten.

Bürgermeister Sepp Schwarzenbacher, der in Annaberg 25 Asylanten aufgenommen hat, hat es erkannt: "Jede Gemeinde sollte Flüchtlinge aufnehmen! Unser Wohlstand ist nur leider nicht dienlich für Menschlichkeit. In schlechten Zeiten tun die Menschen mehr füreinander."
Schade eigentlich.

Noch besser wäre es natürlich, es gäbe gar keine Armut, kein Unrecht, keine Kriege und Konflikte mehr. Aber die Menschheit ist im Großen und Ganzen scheinbar leider einfach dumm.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das Schaf als Symbol der Hoffnung | Foto: Caritas Österreich
4

Schenken mit Sinn
Weihnachtsgeschenke, die doppelt Freude bringen

Wie wäre es, dieses Jahr ein Weihnachtsgeschenk zu machen, das nicht nur Herzen berührt, sondern auch Leben verändert? Auf schenkenmitsinn.at gibt es Geschenkideen, die Freude schenken und zugleich Gutes bewirken. Ob für die Familie, Freund*innen oder Kolleg*innen – mit diesen besonderen Spendenpaketen zeigst du Engagement und schenkst Hoffnung für Menschen in Not. 6 Gründe für sinnvolle Geschenke1. Freude schenken, wo sie dringend gebraucht wird: Dein Spendengeschenk kommen dort an, wo es...

  • Salzburg
  • Lungau
  • PR-Redaktion Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.