Gemeinsame Ziele setzen
Integrationsprojekt „Zusammenleben in Hallein“ arbeitet für ein besseres Miteinander
Die Stadtgemeinde Hallein arbeitet mit mehreren Projekten auf ein besseres Miteinander der verschiedenen Kulturen hin. Eines davon ist das Projekt „Zusammenleben in Hallein“. 3.600 ausländische Nationalitäten gibt es in Hallein, speziell im Zusammenleben mit den Türken bzw. Muslimen wird das größte Konfliktpotenzial wahrgenommen.
HALLEIN (tres). Bald 20.000 Einwohner misst die Bezirkshauptstadt, 18 % davon sind Ausländer. Der Prozentsatz an Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft und Migrationshintergrund beträgt 25 %. Probleme sind da vorprogrammiert. Bgm. LAbg. Christian Stöckl (ÖVP) nennt das Leitmotiv für das kulturelle Miteinander in Hallein: „Integration fördern, aber auch einfordern.“ Günther Marchner, Projektbegleiter von „Zusammenleben in Hallein“ ergänzt: „Integration kann man zwar als Anpassung einer Minderheit sehen, bis sie nicht mehr auffällt, in erster Linie bezeichnet der Begriff aber einen wechselseitigen Anpassungsprozess: Es genügt nicht zu sagen: „Du musst dich anpassen! Auch die Mehrheitsgruppe muss sich anpassen.“
In mittlerweile schon zwei Plenarrunden wurden eine Reihe von Projektideen, Wünschen und Vorschlägen erarbeitet, das Projekt „Zusammenleben in Hallein“ zählt rund 60 Mitglieder verschiedenster Nationen.
Mangelnde Kommunikation
Rund die Hälfte der Mitglieder sind Österreicher ohne Migrationshintergrund. Einige Projektideen, die bereits erarbeitet wurden, sind: ein „Jahr der Kulturen“, eine interreligiöse Informationsbroschüre, ein Konzept für Sprachförderung in Schulen und Kindergärten, eine Berufsinformationsmesse für Jugendliche und ein Projekt „Internationale Küche“. Stadträtin Alexandra Schönberger-Wagner (SPÖ) spricht von einem respektvollen Miteinander während der Plenarrunden: „Mangelnde Kommunikation ist oft ein Grund für Nicht-Integration. Unser Projekt soll aufklären, mit viel Kommunikation! Denn Integration geht uns alle an.“
Diskussionsabend am 16. März
Am 16. März, um 18.30 Uhr, findet im Halleiner Ziegelstadl eine öffentliche Diskussion und Information zum Thema Integration statt, zu der jeder eingeladen ist.
Im Sommer wird der erste theoretische Teil des Projekts „Zusammenleben in Hallein“ abgeschlossen sein. Bis dahin werden Ideen gesammelt, wie man Integration vorantreiben kann. Anschließend beginnt der praktische Teil, die Umsetzung der Projekte.
Geld für die Umsetzung kommt von der Stadt Hallein: 50.000 Euro jährlich werden an Infrastruktur, weitere 25.000 Euro an Subvention zur Verfügung gestellt, auch das Land beteiligt sich mit Förderungen. Das Geld sei gut investiert: „Wir sind ein Zuwanderungsland und ohne Zuwanderer geht es nicht. Die Geburtenrate beträgt derzeit 1,3 %, das ist zu wenig“, erklärt Bgm. Stöckl. Integration ist für ihn eine wichtige gesellschaftspolitische Herausforderung. Im Großen und Ganzen wären die Ausländer auch durchaus integrationsfreudig. „Es gibt aber einen kleinen Prozentsatz, der Probleme macht.“
Zum Beispiel kommt es hin und wieder vor, dass muslimische Väter ihren Töchtern verbieten, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Dies sei inakzeptabel, so der Bürgermeister: „Integration einfordern heißt, wenn jemand meint, einen religiösen oder kulturellen Hintergrund gebrauchen zu müssen, um sich nicht an unsere Gesetze zu halten, dann kann das nicht akzeptiert werden.“
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