Pernerinsel
Sonderausstellung zeigt, wie sich DNA verändern kann
Die Werke der preisgekrönten britischen Forscherin und Künstlerin Anna Dumitriu sind derzeit in einer Sonderausstellung zu sehen, der Eintritt ist frei, die Ausstellung wurde bis zum 20.9. verlängert.
HALLEIN. Es war ein schrecklicher Winter im Jahr 1944-45. "Man nannte es den niederländischen Hungerwinter", erklärt die britische Forscherin und Künstlerin Anna Dumitriu. Die Menschen waren gezwungen, Baumrinde zu essen, um zu überleben. Doch eine erstaunliche Wandlung fanden Forscher bei der DNA der Kinder heraus, die kurz nach dem Winter geboren wurden: Die Gene hatten sich verändert, der Stoffwechsel war deutlich langsamer als bei ihren Eltern, mit anderen Worten: Die DNA hatte sich an den Hunger angepasst. "Diese Veränderungen der DNA nennt man epigenetisch", erklärt Dumitriu.
Wie sich die DNA ändern kann
Um das Thema Epigenetik dreht sich auch die aktuelle Ausstellung der bekannten Künstlerin us Brighton (Großbritannien), die im Zuge einer Residency (künstlerischer Aufenthalt) im Helmholtz Zentrum München in Deutschland Gestalt annahm. "Biokunst" nennt sich das Gebiet, auf dem Dumitriu tätig ist. So hat die Künstlerin etwa eine azurblaue Flasche mit Stammzellen gefüllt, die bereits vier Generationen zurückreichen. Dumitrius Projekt in der alten Saline mit dem Titel “The Mutability of Memories and Fates” // „Die Veränderlichkeit von Erinnerungen und Schicksalen“ befasst sich mit dem Konzept des Gedächtnisses der menschlichen DNA und deren Schicksale und untersucht, wie die Zelle DNA verpackt und welche Auswirkungen dies hat. Alle gezeigten Kunstwerke sind aus eingehenden Diskussionen mit Forscher:innen und durch gemeinsame poetische und philosophische Überlegungen zur Forschung entstanden.
Dumitrius Arbeit konzentriert sich auf die Veränderlichkeit der Zelle oder was ihre Konstanz steuert und wie sich dies auf die Genexpression und die Natur des Lebens auswirkt. Sie untersucht, wie wünschenswert ein tieferes Verständnis der Zellbiologie ist und welche erheblichen Auswirkungen dies auf die Gesundheitsversorgung und Krankheitsprävention haben wird.
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