Brennpunkt Tauernautobahn
Durchfahrtssperre mit Handicap
Durchfahrtssperren waren Erfolg, aber starke Reisewochen kommen erst. Ein Termin bei der Verkehrsministerin Leonore Gewssler lässt auf sich warten.
GOLLING/KUCHL/ST. KOLOMAN. Die kurzfristig angesetzte Durchfahrtssperre durch Golling, St. Koloman und Kuchl bescherte den Anrainern ein ruhigeres Wochenende als in jüngster Zeit. "Bei mir in der Apotheke haben bereits am Vormittag Leute aus Golling und Umgebung angerufen und sich für unseren Einsatz bedankt, weil eine spürbare Ruhe eingekehrt ist", sagte die Obfrau der Interessensgemeinschaft Golling (IG), Franziska Wagner.
Für den Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr Gerald Dygruber war dieses Wochenende kein Problem, aber er betonte, dass bei einem "wirklichen" Stauwochenende (siehe Beitrag "Golling erstickt im Dauerstau") die Einsatzfahrzeuge zeitverzögert vorankommen: "Unsere Einsatzkräfte rücken mit den Privatfahrzeugen an, die selbst im Stau stecken. Kameraden aus der näheren Umgebung schaffen es zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu ihrem Einsatzfahrzeug. Sobald die Blaulichter eingeschaltet sind und das Martinshorn ertönt, machen die meisten Fahrer auch in einer Stausituation Platz."
Ministerin lässt Betroffene warten
Aus dem Büro des Verkehrslandesrats heißt es, dass diese Maßnahme, die mit den Gemeinden abgesprochen war, erst einmal auf vergangenes Wochenende beschränkt war. Ein Treffen in Wien mit der zuständigen Verkehrsministerin Leonore Gewessler ist für diese Woche geplant. Teilnehmen werden neben dem LH-Stellvertreter Stefan Schnöll (amtierender Verkehrslandesrat) die betroffenen Tennengauer Bürgermeister und Interessensvertreter aus Salzburg. Die Salzburger Bürgermeister und der Landeshauptmann Stellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP) haben von der zuständigen Verkehrsministerin Leonore Gewssler (Grüne) noch keinen Termin erhalten.
"Dieses Wochenende war es ruhig, weil kein starkes Reisewochenende war. Wie wird das, wenn die nächste Reisewelle der Herbsturlauber bzw. die der Wintersportler kommt? Da gehört jetzt schon ein Plan aufgestellt", meinte eine Gollingerin, die nicht genannt werden will. Ebenfalls unzufrieden zeigen sich die Sozialdemokraten mit der aktuellen Vorgangsweise, da der Verkehr auch den "Pongauer Gemeinden wie Pöham, Hüttau, Bischofshofen, Werfen und Pfarrwerfen nicht mehr zumutbar sei", so die SPÖ-Verkehrssprecherin Sabine Klausner.
Zur Sache
In Golling, Kuchl und St. Koloman war die Durchfahrt mit dem PersonenKraftwagen am Wochenende für jene gesperrt, die nicht ein Ziel im jeweiligen Ort hatten. Allerdings waren am vergangenen Wochenende keine Stau-Flüchtlinge unterwegs, die den Wartezeiten vor der Tunnelbaustelle auf der Tauernautobahn A10 entkommen wollten. Das lag in erster Linie daran, dass an am vergangenen Wochenende wenig Verkehr auf der Tauernautobahn A10 war.
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