Die „Gänse-Ute“ aus Hallein

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Ute Weber widmet ihre Freizeit ganz den Halleiner Gänsen. Doch diese werden immer weniger. 2007 waren es noch 17 Stück, heute gibt es nur mehr sieben. Nun hat Weber einen Bildband über die Stadt-Gänse veröffentlicht, quasi als Andenken - bevor sie ganz verschwunden sind. Doch was passiert mit den Tieren und warum gibt es nie Nachwuchs?

HALLEIN (tres). Entsprechende „Aktivitäten“ will Ute Weber bei den Gänsen schon bemerkt haben, „aber Eier oder Jungtiere habe ich dann nie gesehen“, sagt sie. Und dabei beobachtet die Halleinerin die Tiere schon seit vier Jahren. „Die Gänse haben mein Herz erobert“, antwortet Weber auf die Frage warum sie gerade diese Vogelart so faszinierend findet: „Schwäne sind elegant und schön, Enten sind lustig, bunt und geschwätzig, Gänse sind auf den ersten Blick nichts davon, eher fad, aber - wenn man sie besser kennt - ganz tolle Tiere.“
Unterhalb der Staumauer des Kraftwerks Sohlstufe in Hallein halten sich die Gänse meistens auf. Meist schon in aller Früh geht Weber dorthin, um ihre gefiederten Lieblinge zu besuchen. „Ich begrüße sie dann immer, sage: „Hallo, wie geht‘s euch?“, füttere sie ein wenig und beobachte ihr Verhalten.“

Wo sind die Gänse hin ...?
Wenn sie bemerkt, dass wieder ein Tier fehlt, wird sie traurig: „Ich weiß nicht, was mit den Gänsen geschieht. Vielleicht werden sie überfahren, sie watscheln ja auch oft über die Straße, vielleicht gefangen und gegessen? Ich weiß es nicht. Es gibt ja leider viele Menschen, die die Halleiner Gänse gar nicht mögen, weil sie wegen ihnen z. B. langsamer fahren müssen. Aber dass es keine Jungen gibt, kann ich mir nur so erklären, dass ihnen vielleicht ein Verhütungsmittel ins Futter getan wird. Der Halleiner Tierschutzverein füttert sie ja regelmäßig. Vielleicht möchte die Stadt Hallein die Gänse nicht mehr haben und lässt sie so schön langsam aussterben?“
Dabei sollte Hallein doch stolz auf seine Gänse sein: „Welche andere Stadt hat schon eine eigene Gänseherde? Die sollte man touristisch eigentlich viel mehr bewerben“, findet die Gänsenärrin.

... Bgm. Stöckl weiß es nicht
Bgm. LAbg. Christian Stöckl betont, dass die Stadt nichts gegen die Gänse habe, ihre Anzahl daher auch nicht minimiere: „Ich glaube, es war im Jahr 2001, wo wir eine wirkliche Gänseplage hatten, da wurde der Tierschutzverein beauftragt, die Gänseeier anzustechen, damit keine mehr nachkommen. Aber wir haben das nur zwei Saisonen gemacht. Warum es angeblich keine Jungen gibt und die Gänse immer weniger werden, weiß ich nicht. Vielleicht sind sie wegen der lauten Baustelle vom Kraftwerk Sohlstufe abgewandert.“

Gänse-Bildband zum Ausleihen
Ute Weber hat jetzt jedenfalls einen Bildband über die Halleiner Gänse herausgebracht, mittlerweile schon den vierten. „Ich habe sie immer fotografiert und fotografiert, aber irgendwann bemerkt: Wem nützt es, wenn die Fotos daheim im PC verschwinden und niemand sie sieht.“ Die Hobbyfotografin hat nun begonnen, ihre Bildbände an Gasthäuser und Cafés zu verleihen, damit die Bevölkerung kostenlos in den Genuss der schönen Naturaufnahmen kommt. „Die Herstellung eines Bildbandes kostet 65 Euro, wer kauft das schon?“, meint sie.
Wer Interesse hat, ein Buch zu kaufen oder ein Exemplar kostenlos ausleihen möchte, der kann Ute Weber über ute.weber@sol.at kontaktieren.

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