Gollinger Festspiele 2023
Mehr Blondel als Walther von der Vogelweide
Günther Groisböck ist derzeit einer der gefragtesten deutschsprachigen Opernsänger. Der Stimmgewaltige Niederösterreicher, in der Stimmlage Bass, spielt nicht nur große Rollen, sondern liebt auch den direkten Kontakt mit dem Publikum bei Liedermatinees.
SALZBURG/GOLLING. Günther Groisböck ist derzeit einer der gefragtesten deutschsprachigen Opernsänger. Der stimmgewaltige Niederösterreicher, in der Stimmlage Bass, spielt nicht nur große Rollen, sondern liebt auch den direkten Kontakt mit dem Publikum bei Liedermatineen. Die RegionalMedien Salzburg haben Günther Groissböck am 26. August in einem Kaffee in der Nähe des Festspielhauses Salzburg getroffen.
BEZIRKSBLÄTTER: „Ritter, Kämpfer und Minnesänger“ heißt Ihr Programm in der Burg Golling. Sind Sie mehr Blondel oder Walther von der Vogelweide?
GÜNTHER GROISSBÖCK:*lacht* Also rein von der Tätigkeit: mehr Blondel, weil wir auch singen. Mein zweites Lied in Golling ist 'Blondels Lied von Schuhmann'. Die Botschaft und Moral des Liedes ist sehr schön: ein Plädoyer für Glaube und Treue. Insofern gefällt mir der Blondel ganz gut.
Sie sind auf den großen Bühnen und den Opernhäusern der Welt unterwegs, was bewegt Sie dazu zu einem (vergleichsweise) kleinem Festival zu kommen?
GROISSBÖCK: Das hat drei Aspekte: Erst einmal ist diese intimere Form schön. Durch die kleine räumliche Distanz ist man an den Leuten näher dran und merkt sofort ob das Publikum mitgeht und ob sie an der Geschichte teilhaben. Zum Kontrast zur Opernbühne ist es auch eine Schulung und ein Test des sauberen Singens, stimmhygienisch. Und das Dritte ist ein eher praktischer Aspekt: Ich finde die Idee von Golling sehr schön. Die Art und Weise wie das Festival in den letzten Jahren gewachsen ist, ist sehr beeindruckend. Insofern ist man gerne dabei etwas bestehendes mit-weiterzuentwickeln.
Wie wichtig ist Ihnen die Kulinarik bei den Gollinger Festspielen?
GROISSBÖCK: Am Beginn war das für mich überhaupt kein Thema. Natürlich kennt man den Döllerer und seine gute Küche. Ich bin mit einfachen Gerichten wie Käsespätzle sehr zufrieden. Aber ich habe die Schätze kennenlernen dürfen, die hier angeboten werden. Die Kombination aus Kultur und Kulinarik ist als Erfolgsrezept sehr, sehr wichtig. Die Idee ist gut, weil Andreas Döllerer einen überregionalen Namen hat.
Wann sind Sie zum letzten Mal auf dem Rennrad gesessen?
GROISSBÖCK: Gestern. Ich musste meine Tour auf den Großglockner wegen einem Unwetter abrechen.
Sind Sie mehr Rotzpippen oder Gentleman?
GROISSBÖCK: *lacht* Eine bizarre Kombination. Sagen wir: ein Rotz-Ritter.
Mit wem würden Sie gerne auf einen Drink gehen Wagner oder Mozart?
GROISSBÖCK: Schwierige Entscheidung. Mit Beiden. Mit Mozart wegen dem Spaß und mit Wagner zum Philosophieren.
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