Bei uns mietet man am teuersten
Mieten stiegen 2005 bis 2016 um fast 46 Prozent. Am höchsten sind die Wohnkosten.
SALZBURG (jus). Das Bundesland darf eine "Führungsrolle" für sich reklamieren: und zwar jene in Sachen Mietpreisen. In keinem Bundesland stiegen die Mieten in den letzten zwölf Jahren stärker als hier – während die Einkommen, sowie im Rest Österreichs, stagnieren. Eine brisante Kombination. "Es braucht ein faireres, besseres Mietrecht und ganz besonders in Salzburg mindestens tausend neue geförderte Mietwohnungen jährlich, damit der Druck auf die Preise nachlässt. Wohnen muss wieder leistbar sein", so Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler. In Salzburg zog die durchschnittliche Wohnungsmiete zwischen 2005 und 2016 inklusive Betriebskosten sage und schreibe um 45,8 Prozent an.
AK-Präsident fordert faires Mietrecht
Was die Preise vor allem nach oben treibt, sind die privaten Mieten. Denn die Teuerung machte seit 2005 nur 22,3 Prozent aus. Doch die realen Nettoeinkommen stagnierten in diesem Zeitraum. "Die Menschen verdienen unterm Strich nicht mehr, während die Wohnkosten durch die Decke gehen", so Pichler weiter. Es brauche ein Mietrecht mit gerechten Mietobergrenzen, bei dem das Mietverhältnis im Regelfall ohne Befristungen sein solle: "Ein Recht, das ohne zusätzliche Kosten für die Mieterinnen und Mieter bei der Vertragserrichtung – etwa für Makler – auskommt. Ein nachhaltiges Wohnbaufonds-Modell mit zweckgewidmeten Rückflüssen würde dabei langfristig helfen.“
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