Archäologie zum Angreifen

- Alexandra Vonkilch (l.) und Tanja Trausmuth von Archaeo Publica leiten das Projekt in Teesdorf.
- Foto: E. Schmidbauer
- hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer
Auf den Spuren jungsteinzeitlicher Bauernkultur in Teesdorf: Verein Archaeo Publica untersucht Überreste.
TEESDORF. Dass in Teesdorf bereits vor tausenden Jahren Siedlungen existierten, das weiß die Wissenschaft bereits lange. Nun plant der Verein Archaeo Publica in Zusammenarbeit mit Archeo Prospections der ZAMG die archäologische Untersuchung eines Areals in Teesdorf, wo Überreste von Häusern vermutet werden. Das Besondere an dem Projekt: der Verein hat sich zum Ziel gemacht Bürger an seinen Arbeiten zu beteiligen.
Untergrund-Untersuchung
"Wir wollen Bürgern die Möglichkeit geben, an archäologischen Aktionen teilzunehmen", erklären Alexandra Vonkilch und Tanja Trausmuth von Archaeo Publica. Im Fall vom Teesdorfer Projekt müsse man zunächst den Untergrund des Gebiets mit Radar und Geo-Magnetiksystem untersuchen - die sogenannte geophysikalische Prospektion. "Diese Untersuchung steht unmittelbar bevor", erzählt Tanja Trausmuth. "Das Gebiet befindet sich in Eigentum von Landwirten und wir können es erst untersuchen wenn geerntet wurde und bevor wieder angebaut wird." Das, so Trausmuth, werde wohl demnächst passieren. Interessierte könnten per Voranmeldung diese Arbeiten dann beobachten.
Auf Bildern des Österreichischen Luftbildarchivs findet man Hinweise darauf, dass es sich bei den Überresten wohl um jungsteinzeitliche Gebäude handelt. "Genauer: der Lengyel-Kultur", so Trausmuth. "Dabei handelt es sich um eine Bauernkultur die ungefähr im 5. Jahrtausend vor Christus von Ungarn, über Mähren und Österreich bis hin nach Bayern verbreitet war." Die für diese Kultur typischen Häuser seien bis zu 30 Meter lang und bis zu zehn Meter breit gewesen.
Augrabungen geplant
"Durch die Ergebnisse der geophysikalischen Prospektion können die im Boden verborgenen Überreste mit Hilfe eines Computerprogramms analysiert werden", so Alexandra Vonkilch. "Und wenn die Ergebnisse das bestätigen, was wir aufgrund der Luftbilder schon vermuten, dann planen wir für das Areal Ausgrabungen, um zu verfizieren, dass es sich tatsächlich um jungsteinzeitliche Gebäude handelt." Dann könnten angemeldete Interessierte bei den Ausgrabungen aktiv mitarbeiten - unter Anleitung professioneller Archäologen: Archäologie zum Angreifen. Anmeldung: tanja.trausmuth@archaeopublica.eu


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