Industriearchitektur in Kärnten
FunderMax3: Architektur der Moderne/Coop Himmelb(l)au Industriearchitektur in St.Veit/Glan

- Die tanzenden Kamine: FunderMax Werk 3
- hochgeladen von Franz Waditzer
Der Industrielle Herbert Liaunig engagierte in den späten Achtziger Jahren Coop Himmelb(l)au, um aus einer simplen Blechkiste für ein neues Funder-Werk in St. Veit an der Glan die berühmt gewordenen tanzenden Kamine zu extrahieren.
Text und Recherchen: Franz Waditzer
Es war Coop Himmelb(l)aus erster Großauftrag. 1987 wurde geplant, 1988/89 gebaut. Die Energiezentrale mit den "tanzenden Kaminen" ist von der Produktionshalle der Papierbeschichtungsfabrik abgerückt und durch eine "Medienbrücke" mit ihr verbunden. Die darunter liegende Anfahrt für Lastkraftwagen wir durch ein aufgebogenes Flugdach geschützt.
Wie alles begann
Der 2012 verstorbene Günther Domenig über Liaunig und dem damaligen Projekt: "Für den Umbau des Funder Werkes 2 in St.Veit war ursprünglich ein Wettbewerb vorgesehen zwischen Himmelb(l)au, Peter Cook und mir. Aber Herbert Liaunig hat das Unternehmen so gut gemanagt, dass er ein drittes Werk bauen wollte. Wir haben dann gesagt, warum sollen wir uns untereinander matchen? Die Himmelb(l)aus sollen das Werk 3 machen, ich mache den Umbau von Werk 2. Die Bedeutung war für mich, das Liaunig ein Bauherr ist, der hinter dir steht und sagt, dass die Idee des Künstlers, des Architekten konsequent übersetzt werden soll."
Wolfgang Prix von Coop Himmelb(l)au hat damals in einem TV-Interview erzählt, dass er gefragt hat, warum Schornsteine immer gerade stehen müssen. Niemand konnte es ihm erklären. Also hat er seine Schornsteine schief gebaut. Sie tanzen lassen. Im selben Interview hat er erzählt, dass er Hochseefischen in Neuseeland war und dort einen springenden Wal gesehen hat. Ein 38 Tonnen schweres Tier, dass für einen Moment in der Luft zu schweben scheint. Diesen Augenblick des Schwebens wollte er in seiner Architektur einfangen.
Die Anlage besteht aus zwei Bauteilen: Aus einem Energiezentrum und einer Produktionshalle. Verbunden sind diese beiden Teile durch eine Medienbrücke. Die Halle hat vier kleine Vordächer und ein grosses Flugdach. Das Energiezentrum hat weiters eine Kaskade und die drei oben genannten Kamine, die den Namen „tanzende Kamine” tragen. Ein weiterer räumlicher Eingriff ist die „explodierende Ecke”, in der der Präsentations- und Empfangsraum untergebracht ist.
COOP HIMMELB(L)AU Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky + Partner






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