Ein Bonsai als Platz der Stille

- <b>Die Faszination des Bonsais</b> hat Kärnten schon längst erreicht. Experten dafür sind die Bonsaifreunde
- Foto: KK
- hochgeladen von Markus R. Leitgeb
Die Bonsaifreunde laden zu einer großen Bonsai-Schau ins St. Veiter Rathaus.
LIEBENFELS. Einen Bonsai-Baum zu gestalten, zu pflegen und zu präsentieren ist eine besondere Kunst mit langer Tradition aus dem Fernen Osten. "Für mich sind die Bäume einmalige Meditationsobjekte, die helfen, mein inneres Gleichgewicht in allen Lebenslagen auf eine besonders schöne Art und Weise zu finden und zu bewahren.“ Mit diesen Worten beschreibt Detlef Mostler, Präsident der Österreichischen Bonsaifreunde mit Sitz in Liebenfels, die Faszination.
Das Ganze erkennen
Wie ein Bildhauer in einem Marmorblock eine Statue schlummern sieht, sieht der Bonsaikünstler in der Pflanze ein Kunstwerk. "Grundsätzlich muss man einem Bonsai die Bedingungen zum Überleben bieten", erklärt Karl Prinzinger, der Schriftführer der Bonsaifreunde.
Bäume wachsen im Freien, dementsprechend utopisch sind sogenannte Zimmerbonsais: "Von etwa Mai bis Mitte September sollten alle Bonsais im Freien stehen, manche sogar über einen längeren Zeitraum."
Gefragte Beute
Bei entsprechender Pflege können Bonsais fast ein biblisches Alter erreichen, so soll es gar einen 800 Jahre alten Baum in Japan geben. In mancher Sammlung von Vereinsmitgliedern befinden sich 50 bis 100 Jahre alte Exemplare.
Im Detail darüber sprechen möchte Prinzinger allerdings nicht: "Während der vergangenen fünf Jahre wurden allein in Kärnten mehr als 20 wertvolle Bonsais aus privaten Sammlungen gestohlen."
Erst im Juli und August sei es in St. Veit und Klagenfurt wieder zu Diebstählen gekommen. Neben dem finanziellen Schaden sei auch der ideelle Wert nicht zu vernachlässigen.
Ähnlich einem Haustier
Die jahrelange Pflege und Beziehung zu einem Bonsai ließe sich, so Prinzinger, etwa mit der Beziehung zu einem Haustier vergleichen. "Der Bonsaibesitzer leidet auch, wenn er eines Morgens feststellen muss, dass ein Baum, den er seit 30 Jahren gepflegt hat, einfach nicht mehr da ist."


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