Kärntnermilch
Rund 20 Millionen Euro Mehrkosten

- Kärntnermilch Geschäftsführer Helmut Petschar mit Obmann der Kärntnermilch Alber Petschar
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Auch Molkereibetriebe sowie die Kärntnermilch kämpfen mit der Teuerungswelle und den Auswirkungen der Pandemie.
SPITTAL. Bei der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2021 der Kärntnermilch im Schloss Porcia gesteht Geschäftsführer Helmut Petschar: "Ich bin seit 35 Jahren im Unternehmen, doch so eine Situation habe ich noch nie erlebt! Wir haben momentan rund 20 Millionen Euro Mehrkosten im Betrieb, diese gilt es zu stemmen." Petschar rechnet mit bis zu 30 Prozent Kostensteigerung.
Zahlen
Das Jahr 2021 war fordernd. Dennoch schaffte es die Kärntnermilch den Umsatz um 3,79 Prozent zu steigern. Das sind ungefähr 103,9 Millionen Euro. Die Exportquote beträgt 30,4 Prozent. Es wurde vor allem viel nach Deutschland exportiert. Für konventionelle, gentechnikfreie Milch wurden im Schnitt 40,94 Cent/kg netto ausbezahlt. Der Bio-Wiesenmilch-Zuschlag beträgt 12,75 Cent/kg netto. Investiert hat die Kärntermilch nur das nötigste und das Volumen betrug somit rund 2,9 Millionen Euro. Darunter fielen neue Eimerabfüllanlagen oder die Anbindung eines Rahmtanks. 2022 soll noch der Kärntnermilch Frische-Markt in Spittal angepasst werden und 2023 folgt der in Feldkirchen. "Mit unseren Genuss-Meiereien wollen wir den regionalen, landwirtschaftlichen Produkten Platz bieten. Wir haben eine Produktpalette von 400 Produkten und im Handel findet man nur einen Bruchteil davon", so der Geschäftsführer.
Milchzahlungsauspreis
Obmann der Kärntner Milch Albert Petschar erkennt den Ernst der Lage: "Ohne Hilfe für die Bauern wird es nicht gehen!" Er fordert Handlungsbedarf seitens der Politik. Der Kärntnermilch Anliegen, denBäuerinnen und Bauern einen fairen Milchpreis auszuzahlen. Geschäftsführer Helmut Petschar: "Auch sie kämpfen mit erhöhten Produktionskosten durch Kostensteigerungen beispielsweise bei Futtermitteln und Energie. Deshalb haben wir in den letzten Monaten den Milchauszahlungspreis für die Bäuerinnen und Bauern mehrmals angehoben. Aktuell zahlen wir 51,641 Cent brutto für konventionelle, gentechnikfreie Milch und 65,039 Cent für Bio Wiesenmilch aus."
Anliegen
Der Kärntnermilch ist es ein Anliegen, eine einfache und klare Herkunftskennzeichnung auf den Produkten zu haben. Somit weiß der Konsument viel schnell, woher das Produkt wirklich kommt. Außerdem verlangt sie eine faire Verteilung entlang der Wertschöpfungskette und eine Abgeltung derMehrkosten ermöglichen erst den Erhalt und den Ausbau der Qualitäts- und Nachhaltigkeitsoffensive. "Hier sind unsere Partner im Lebensmittelhandel gefragt und sollten eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen, indem beispielsweise Eigenmarken, die nicht in Österreich produziert werden, auch unsere hohen Standards erfüllen müssen!", betont der Geschäftsführer.
Dankbarkeit
Helmut und Albert Petschar zeigen sich dankbar den bäuerlichen Betrieben, den Mitarbeitern sowie den Konsumenten gegenüber. "Unsere Bauernfamilien geben täglich ihr bestes und legen mit der Anlieferung bester Rohmilch den Grundstein für den hohen Standard unserer Produkte. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt unserer Kulturlandschaft, die das Land, in dem wir leben, so lebenswert macht. Danke auch an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch in schwierigen Zeiten mit vollem Einsatz Tag für Tag Großartiges leisten. Ein herzlicher Dank aber auch an unsere Konsumentinnen und Konsumenten. Mit dem Griff zu regionalen Produkten geben sie uns den Produktionsauftrag und sichern so wertvolle Arbeitsplätze in der Region!"
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