Bauland bleibt gefragt
"Gibt genug Grundstücke, die leistbar sind"
Laut Immobilienexpertin sind die Baugrundstücke im Bezirk Spittal trotz steigender Preise weiterhin begehrt und erschwinglich. Die Region biete attraktive Optionen für Investoren und Familien, besonders in kleineren Orten und Tälern. Die Preise rund um den See sind hingegen deutlich gestiegen.
BEZIRK. Der Traum vom Eigenheim bleibt für viele Menschen ein zentrales Lebensziel. Besonders in Zeiten, in denen sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stetig verändern, stellt sich die Frage, ob Bauland noch leistbar ist. Erna Kleinfercher-Heu, erfahrene Immobilienexpertin bei RE/MAX, zeigt sich optimistisch: "Ja, ich bin zu 100 Prozent der Meinung, dass ein Baugrundstück für Eigenheimbau in unserem Bezirk noch leistbar ist."
Attraktiver Lebensmittelpunkt
Oberkärnten biete eine Vielzahl an Chancen durch aktuelle Ortsentwicklungen, die wirtschaftliche Rahmenbedingungen verbessern, Betriebsansiedelungen fördern und die Infrastruktur stärken. Diese Entwicklungen würden die Region nicht nur für Familien, sondern auch für Investoren attraktiv machen. "Unsere unvergleichlich schönen Regionen bieten viele natürliche Grundlagen, um hier einen attraktiven Lebensmittelpunkt zu gründen", betont die Expertin. "Insbesondere die Nähe zu Italien, Slowenien und Deutschland macht den Bezirk zu einem idealen Standort für Beruf und Freizeit."
Interesse ungebrochen
Das Interesse am Grundstückserwerb ist auch 2024 ungebrochen. "Rückläufige Inflation, langsam sinkende Kreditzinsen und das 'Vertrautwerden' mit veränderten Lebensbedingungen tragen dazu bei, dass wir alle wieder optimistischer in die Zukunft blicken." Besonders Baugrundstücke in den Tälern des Bezirks seien weiterhin leistbar, wertbeständig und eine gute Investition, selbst wenn der Bau nicht sofort beginnt. "Für eine gute Orts- und Bevölkerungsentwicklung sind vor allem Kaufchancen für Jungfamilien absolut wichtig."
Entwicklung
Die Preise in Oberkärnten haben sich in den letzten fünf Jahren unterschiedlich entwickelt, wobei einige Gemeinden einen deutlichen Anstieg verzeichneten. "Perfekte Lagen in Stadtnähe, Seenähe oder mit besonderem Ausblick sind in einigen Fällen bis zum doppelten Preis gestiegen", erklärt Kleinfercher-Heu. Beispiele hierfür sind Gemeinden wie Millstatt oder Seeboden, wo Baugrundstücke am Millstättersee oder Weißensee bis zu 400 bis 500 Euro pro Quadratmeter erreicht haben. Allerdings betont sie, dass diese Preise nur für wenige, besonders begehrte Grundstücke gelten. In den meisten Fällen liegen die Preise deutlich niedriger, oft zwischen 30 und 80 Euro pro Quadratmeter, selbst in Stadtnähe oder in schönen Naturlagen wie dem Mölltal oder Drautal.
Finanzierungsmöglichkeiten
Bei der Finanzierung empfiehlt Kleinfercher-Heu, Bankenvergleiche durchzuführen und nach speziellen Angeboten zu suchen. Eine besondere Förderung stellen Baulandmodelle dar, bei denen der Grundstückspreis von den Gemeinden gestützt wird. "Diese Modelle sind leider noch selten, aber eine wertvolle Unterstützung, besonders für junge Familien", fügt sie hinzu. Voraussetzung für den Erwerb eines Grundstücks in solchen Arealen ist die Begründung eines Hauptwohnsitzes.
Prognose
Trotz der derzeit verlangsamt ablaufenden Transaktionen bleibt die Wertstabilität bei Grundstücken im Bezirk bestehen. "Die Preisentwicklung zeigt nach oben, wenn auch viel moderater als in den Jahren der Niedrigzinsen", prognostiziert Kleinfercher-Heu. Besonders junge Menschen und Familien legen heute großen Wert auf eine ausgewogene Balance zwischen den verschiedenen Lebensbereichen wie Job, Familie und Freizeit. "Der Wunsch nach Eigentum ist groß, aber nicht um jeden Preis. Trotzdem bleibt die Investition in ein Grundstück in unserer Region eine sichere und wertbeständige Entscheidung."
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