Bezirk
Bäckersterben in Oberkärnten
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- Walter Dullnig versorgt nicht nur das Mölltal mit frischem Brot
- Foto: deinbaecker.at
- hochgeladen von Larissa Bugelnig
Wir haben bei zwei regionalen Bäckerbetrieben nachgefragt, wie sie die herausfordernde Situation sehen.
BEZIRK. Aktuell schließen viele Bäckereien ihre Pforten. Teuerungen, die Arbeitszeiten, andere Lebenseinstellungen das sind alles Gründe dafür.
Bäckerei Dullnig
Seit drei Generationen wird in Stall im Mölltal frisches und traditionelles Gebäck unter Verwendung von regionalen Grundprodukten hergestellt. Walter Dullnig junior führt den Betrieb seit Juli 2000 und möchte die Tradition seiner Vorfahren aufrechterhalten. Sein Sohn Florian macht gerade seine Bäckerlehre in Lienz und zieht in Betracht, den Familienbetrieb weiterzuführen. Walter Dullnig ist es wichtig, seinem Sohn die Entscheidung selbst zu überlassen. „Klar freue ich mich, wenn er das will und es macht ihm auch sichtlich Spaß. Aber so eine Entscheidung muss gut überlegt sein, denn die Selbstständigkeit bringt auch viele Hürden mit sich.“ Er fährt fort: „Es ist schwierig, Personal zu finden, unter anderem weil wir eben besondere Arbeitszeiten haben. Die Arbeit beginnt zwischen 23 und 24 Uhr und dauert bis 4 Uhr“, erklärt Walter Dullnig. Die Arbeit in den Großbetrieben gestaltet sich völlig anders, denn in Bezug auf die Produktion können große Kaufhäuser ihre Waren in Kühlhallen lagern und rausarbeiten. „Ich muss am Ende des Tages schauen, was ich produziere. Vor allem bei den aktuellen Preisen achtet man darauf, relativ genau zu produzieren, aber das ist eben nicht immer einfach“, so der Bäckermeister.
Stadtbäckerei Pietschnigg
Die Stadtbäckerei Pietschnigg von Christoph in Gmünd beschäftigt 19 Mitarbeiter. Der Chef steht selbst täglich in der Backstube. Die Teuerungen spürt man eindeutig: „Es sind neben den Fixkosten, die immer höher werden, auch die ganzen Rohstoffe viel teurer. Ich weiß, welche Menge ich brauche und wie viel ich einkaufen muss. Da muss man jonglieren! Für jemand Neuen ist die Kalkulation sehr schwierig", so der Bäckermeister. Pietschnigg hat sich dazu entschieden, ein zweites Standbein mit Nudeln aufzubauen. „Mit Innovation kann man der Krise trotzen!“
Qualität und Regionalität
Beide Bäckermeister wissen eines: Die Kundschaft vertraut auf Qualität und Regionaliät. Diesem Versprechen kommen beide nach.
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| Foto: Willi Pleschberger"
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