Gemeinderat Spittal
Kritik an Umbesetzung in FH-Aufsichtsrat
Mit der Entsendung von Ina Rauter (Team Kärnten-Spittal) in den FH-Aufsichtsrat sind nicht alle einverstanden. Laute Kritik von FH-Mitbegründer Karl Anderwald.
SPITTAL (ven). Die letzte Sitzung des Spittaler Gemeinderates war geprägt von Emotionen. Stadtamtsdirektor Erich Kofler wurde mit Glückwünschen und Ansprachen sowie Anekdoten und Erinnerungen in den Ruhestand verabschiedet. Ihm folgt Elisabeth Huber, die bereits seit geraumer Zeit im Rathaus tätig ist, nach.
Rauter folgt Eder
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war anschließend die Entsendung eines Mitglieds des Spittaler Gemeinderates in den Aufsichtsrat der Fachhochschule (FH) Kärnten. Im Ausschuss wurde Ina Rauter als Nachfolgerin von Franz Eder nominiert, SPÖ und Team Kärnten-Spittal fixierten mit ihren Stimmen diese Position. Rauter erhöht die Frauenquote im Aufsichtsrat nun um 100 Prozent - nun sind zwei Frauen dort vertreten.
"Warum austauschen?"
Kritik dazu kam von allen anderen Fraktionen (FPÖ, ÖVP, Fair, Neos und Grüne). "Es ist nichts gegen die Person Ina Rauter, aber warum ein funktionierendes System ändern?", so der einhellige Tenor. Eder habe langjährige Erfahrung im Aufsichtsrat, habe sich ein Netzwerk aufgebaut und seine Arbeit immer gut und zum Wohl des Standortes erledigt. Bei der folgenden Abstimmung hat aber die Mehrheit gesprochen. Gerhard Köfer gratuliert als "Mitbegründer und Befürworter der Fachhochschule" Rauter per Aussendung.
"Nicht nachvollziehen"
Karl Anderwald, Politikwissenschaftler und Mitbegründer der FH Kärnten mit dem Sitz in Spittal kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. "Eder hat sich in den vergangenen acht Jahren als Experte profiliert und allen Versuchen, den Standort in Spittal aufzulösen, erfolgreich widersetzt", so Anderwald zur WOCHE. Für ihn "schrillen bei der Besetzung durch ein Mitglied des Team Kärnten-Spittal die Alarmglocken." Laut Anderwald sei Gerhard Köfer - als Gemeinderat und als Bürgermeister - immer derjenige gewesen, der gegen die Ansiedelung der FH gestimmt hätte.
"Abwanderung zu verantworten"
"Er hat die Abwanderung von mehreren Studiengängen nach Villach zu verantworten, mit denen wir rund 400 bis 500 Studenten mehr hier hätten und die Stadt würde so auch belebt werden, was auch eine Studie belegt", so Anderwald weiter. Die Studiengänge in den Bereichen Wirtschaft, IT, Elektrotechnik und Public Management seien in Spittal aufgebaut worden, wurden aber dann an andere Standorte verlegt.
"Treibende Kraft"
Laut Team Kärnten sei Köfer "die treibende Kraft der FH" gewesen. "Entsprechende Anträge von uns in der aktuellen sowie in der Vorperiode zeigen das", so sein Pressesprecher Thomas Fian. Rauter sei als Bildungsstadträtin sehr wohl für den Posten geeignet, sie wurde auf Initiative der SPÖ vorgeschlagen. "Wir lassen nicht zu, dass ihr die Qualifikation für den Posten im Aufsichtsrat abgesprochen wird", so Fian weiter. Köfer habe dafür gekämpft, dass der Sitz der Fachhochschule in Spittal bleibt. Köfer rufe gemeinsam mit Ina Rauter zu einem „positiven geistigen Abwehrkampf“ gegen jene Gruppierungen auf, die Spittal von der Landkarte der Fachhochschulstandorte verschwinden sehen wollen.
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