Mobilität
Doch kein Aus für Autos mit Verbrennungsmotor?

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Kein endgültiges Aus für fossile Kraftstoffe bei Autos ab 2035. Die Woche hat bei KEM-Manager Hermann Florian sowie beim technischen Leiter vom ÖAMTC Oliver Weber zur Zukunft von Autos mit Verbrennungsmotoren, E-Mobilität und E-Fuels nachgefragt.

BEZIRK. Bei der EU-Abstimmung wurde die Entscheidung über Neuzulassungen von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 erneut verschoben. Grund dafür sei unter anderem der Widerstand aus Deutschland. Aber wie realistisch sind die Klimaziele in Bezug auf Elektromobilität? Sind synthetische Kraftstoffe auf dem Vormarsch? Wie realistisch ist ein pauschales Verbot der Verbrennungsmotoren bis 2035?

Ingenieur Hermann Florian ist seit 2014 KEM-Manager und versucht, die Ziele der Region stetig voranzutreiben. | Foto:  Hermann Florian
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Es braucht eine klare Linie!

Wir haben auch KEM-Manager Hermann Florian zur Thematik befragt. Er erklärt: "Österreich hinkt beim THG Ausstoß im Sektor Mobilität extrem weit hinter den Zielen des Pariser Abkommens hinterher. Den Verbrenner mittels E-Fuels am Leben zu halten, halte ich für den falschen Weg. Es braucht eine klare Linie und kein hin und her. Das verzögert das Erreichen unserer Ziele nur noch weiter. Uns geht einfach die Zeit aus", betont der KEM-Manager. Er hält das Verbot als eine wichtige Entscheidung, welche zudem mit dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs einher gehen muss. Er plädiert auf sofortiges Handeln, um die Klimaziele nicht zu überschreiten. "Auf Technologie zu hoffen, die vielfach erst in den Kinderschuhen steckt, erachte ich als populistisch und extrem fahrlässig", so Hermann Florian.

Klimaziele kaum mehr erreichbar

"Anhand der aktuellen Daten werden wir die Klimaziele generell kaum mehr erreichen. Österreich, bzw. der alpine Raum ist von der Klimaerwärmung bereits doppelt so stark betroffen wie der globale Durchschnitt. Die Elektromobilität wird uns hier sicherlich nicht retten. Sie ist aber ein extrem wichtiger Teil einer best-möglichen Lösung, die ja trotzdem und umso dringender notwendig ist", weiß der KEM-Manager. Wesentlich wäre in seinen Augen eine Gesamtlösung, wo der öffentlichen Verkehr die zentrale Rolle spielt. "Dies ist wiederum kostspielig. Speziell in den ländlichen Regionen besteht akuter Handlungsbedarf. Da braucht es ganz rasch Pläne und vor allem Taten", so Hermann Florian. Ein Ersetzen der Verbrennungsmotoren durch E-Autos sieht er nicht als Lösung an:

"Was aber interessant ist, ist, dass ab einer bestimmten „kritischen Masse“ an E-Autos, eine Stabilisierung unseres Stromnetzes zu erwarten ist. Dies wird durch die vielen Speicher der E-Autos erreicht, die ja meistens stehen und am Netz hängen. Damit können Lastspitzen abgedeckt und ausgeglichen werden", so Hermann Florian.

Woher soll der Strom für die E-Fuels kommen?

Der KEM-Manager weiß: "E-Fuels sind bei der Herstellung und dem Verbrennen im Motor, gleich wie fossile Brennstoffe, extrem ineffizient. Wenn VertreterInnen der Verbrenner-Autos fragen, woher der Strom für Elektroautos kommen soll, sollte man sich viel eher die Frage stellen, woher der Strom für die E-Fuels kommen soll." 

"Ganz grob gerechnet kann man mit der Menge an Strom, mit der E-Fuel-betriebene Autos 100km weit kommen, mit batterieelektrischen Autos ca. 700km fahren", erklärt er.

Natürlich betont er, dass es durchaus bestimmte Nischen gibt, in denen E-Fuels wegen der höheren Energiedichte Sinn machen. Beispielsweise im Flugverkehr. "Diese Nischen sollten aber auf ein Minimum gehalten werden", meint er. Eines steht fest: es braucht dringend eine Lösung, weg von den Verbrennungsmotoren. Neben den E-Fuels fördern diese nämlich die fossilen Brennstoffe. 

"Durch die Weiterentwicklung der Kerze hätten wir heute nicht so viel Licht", so der KEM-Manager.

Plan B: Synthetischer Kraftstoff

Oliver Weber vom ÖAMTC im Gespräch mit der Woche über Elektromobilität, Wasserstoff und die heftig diskutierten E-Fuels, synthetisch hergestellten Kraftstoffe. HIER gehts zum Gespräch.

Oliver Weber, technischer Leiter vom ÖAMTC Villach, rückt synthetisch hergestellte Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, ins Zentrum der Politdiskussion. | Foto: ÖAMTC/Helge Bauer
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