Was hat der Nestle-Konzern mit Lernen zu tun
„Beziehung ist die Achillesferste bei der Lernmotivation“, sagt der Schulpsychologe Bernhard Ebenberger-Higer bei einem Vortrag im Spittaler Otelo und meint damit, dass das Beziehungsgefüge Eltern, Lehrerinnen und Schülerinnen im Mittelpunkt jeden Lernens steht.
Um die Lernmotivation verständlich zu machen, bringt der Schulspsychologe die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow ins Gespräch. Sobald eine Stufe erreicht ist, hat der Mensch das Bedürfnis, die nächsthöhere Stufe zu erreichen. Erst wenn die Bedürfnisse der unteren Stufe gestillt sind, strebt der Mensch nach der nächst höheren Stufe. Es muss also beispielsweise der Hunger gestillt sein, bevor die Frage der Geborgenheit Bedeutung erhält. Zum Sicherheitsbedürfnis gehört auch, dass das Kind eine gute Lernumgebung vorfindet, also nicht durch laufende Fernseher oder Radio abgelenkt ist und genügend Platz und Ruhe beim Lernen hat. Der Freizeitplan des Kindes sollte nicht dem eines Managers gleichen, da das Gelernte Zeit zur Verarbeitung braucht. Kreative Pausen, also einmal faul sein dürfen, sollten auch ihren Platz haben dürfen. Und noch etwas interessantes hat der Experte den zahlreichen Besuchern mitgegeben, die primäre Motivation - etwas gerne tun - darf nicht von der sekundären Motivation - Belohnung - überlagert werden, ansonsten müssen bald soviele Zuckerln gegeben werden, dass man einen Vertrag mit der Firma Nestle abschließen muss, meint der Experte schmunzelnd.
Unter den knapp 50 Zuhörern waren auch der gesamte Vorstand des veranstaltenden Vereines Funke 2.0, sowie vom Landesschulrat Claudia Gaggl, die Volksschuldirektorinnen Elisabeth More und Franziska Schwaiger, die Pädagoginnen Birgit Hirantner, Eva Angermann, Viktoria Schittenkopf und Eveline Wieser-Fröhlich, vom Jugendamt der Bezirkshauptmannschaft Dietmar Koplenig mit seiner Gattin Helga.
Nach vielen Diskussionsbeiträgen wurde der Abend mit dem Gedanken beendet: “Niemand kann alles und keiner kann nichts!"
Vorschau: Am 18.05.17 findet ein dreistündiges Seminar zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ statt.
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