Sie teilen sich den Ehrgeiz
Die Brüder Daniel und Marcel Kleinfercher aus Reißeck sind der Beweis, dass man mit genügend Motivation alles schaffen kann.
KOLBNITZ. Reißeck ist eine recht ländliche Gemeinde mitten im Mölltal. Hier lebt es sich schön und besonders ruhig. Doch für Daniel Kleinfercher, besser unter dem Namen Daniel Klein bekannt, war der kleine Ort nicht genug: „Ich bin schon während der Lehrzeit nach Wien gependelt, um dort Modelaufträge anzunehmen. Jetzt bin ich schon seit fast sechs Jahren fix in Wien und komme aber gerne nachhause.“ Zuhause in Reißeck wohnt sein 19-jähriger Bruder Marcel.
Gegensätze ziehen sich an
Im Gegensatz zu seinem großen Bruder wohnt Marcel gerne in Reißeck. „Ich habe nicht so schnell vor auszuziehen“, lacht der ausgelernte Friseur. Daniel liebt die Großstadt und Marcel bevorzugt noch den ruhigen Bezirk Spittal. Während Daniel sich schon richtig wohl vor und hinter der Kamera fühlt, ist Marcel noch etwas zaghaft. „Dabei weiß er genau, dass er das Potential zum Model hat!“, lobt Daniel seinen kleinen Bruder, den er schon selbst fotografieren durfte.
Doch wieder ähnlich
Was sowohl Marcel als auch Daniel haben, sind abgeschlossene Berufe. Eine fundierte Ausbildung ermöglicht es einem, sich später selbst zu finden und verschiedene Projekte anzugehen. „Ich habe sogar in meiner Heimatgemeinde eine Lehre zum Metallbau-Techniker mit Matura gemacht. Nebenbei begann ich dann mit dem Modeln und heute bin ich erfolgreicher Unternehmer!“, erklärt Daniel. Auch sein Bruder hat sich für eine Lehre entschieden: „Zuerst wusste ich nicht recht, was ich lernen soll. Doch die Friseurausbildung vereint Kreativität mit einem Handwerk, daher habe ich mich dafür entschieden. Bei meinem Ausbildungsbetrieb Friseur Voss durfte ich so viel mitnehmen, auch für mich persönlich!“
Passion finden
Daniel ist nicht nur Model: Er steht genauso gerne als Fotograf hinter der Kamera und hat seine wirtschaftliche Seite entdeckt. Momentan macht sein Bruder Marcel eine zweite Ausbildung: „Ich bin Fachsozialbetreuer mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung. Dazu bin ich durch meinen Zivildienst bei Rettet das Kind Seebach gekommen und durch Corona bin ich dort auch geblieben!“ Ihm gefällt die Arbeit mit Menschen und er liebt die neue Herausforderung. Nach seiner ausgezeichneten Lehrabschlussprüfung im Sommer findet er sich nun im Sozialwesen wieder. Es ist wichtig, etwas zu finden, was man gerne macht und in das man viel Passion hineinstecken kann. Auch wenn die Brüder etwas ganz Unterschiedliches machen, gehen sie beide in ihren Tätigkeiten auf. Marcel hält sich seine Zukunft offen: „Wer weiß, vielleicht sehe ich mich in einigen Jahren doch mehr im Stylistenbereich oder ich bleibe im sozialen Bereich.“ Im Mai wird Marcel erst 20 Jahre, also hat er noch alle Zeit der Welt.
Der Ehrgeiz macht es aus
Daniel vergrößert momentan eines seiner Unternehmen und beschäftigt in seiner Werbeagentur zehn Mitarbeiter. In nächster Zeit will er weiter an seinen Unternehmen kurbeln und auch im Immobilienmarkt verstärkt aktiv sein. Beim Gespräch merkt man etwas: Die Brüder sind beide sehr ehrgeizig. „Man muss schon viel dafür tun, um das zu bekommen, was man will!“, betont Daniel und Marcel stimmt zu. Egal, ob es eben die Modelbranche, die Lehrzeit oder ein Unternehmen ist, man braucht Ehrgeiz und eine Portion Mut.
Vorbild
Bei der Frage, welches Vorbild Marcel hat, muss er nicht lange überlegen: „Mein Bruder Daniel natürlich!“ Dadurch dass sein älterer Bruder keinen konventionellen Weg gegangen ist, hat das Marcel inspiriert. Wenn man in einem Ort aufwächst, wo es noch untypisch ist, dass ein Mann als Friseur arbeitet, ist es oft schwierig, sich zu verwirklichen. Doch die beiden Kleinfercher-Brüder beweisen, dass alles möglich ist, wenn man es wirklich liebt. Marcel ist wohl einer der besten Friseure und Stylisten, was er seiner strengen Lehrzeit zu verdanken hat und Daniel ist ein Macher, der sich vom klassischen Model zum richtigen Unternehmer entwickelt hat. Man darf gespannt sein, was die beiden noch so erreichen werden.
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