Zu wenig Platz in Spittal?
Parkplatzmangel trifft Autos und Fahrräder
![Der bekannteste und auch beliebteste Gratis-Parkplatz bei der evangelischen Kirche, leider immer voll](https://media04.meinbezirk.at/article/2025/02/19/3/43949733_L.jpg?1739962451)
- Der bekannteste und auch beliebteste Gratis-Parkplatz bei der evangelischen Kirche, leider immer voll
- hochgeladen von Astrid Waldner
Während Parkplätze in Spittal oft knapp sind, fehlt es auch an geeigneten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Wer in Spittal mit dem Auto unterwegs ist, kennt das Problem: Oft findet man keinen Parkplatz. Eine Untersuchung der TU Wien aus dem Jahr 2018 zeigt, dass die Parkplatzsituation in Spittal ziemlich ungleich verteilt ist.
SPITTAL. Laut der Untersuchung gibt es in Spittal genug Parkplätze, aber sie sind nicht optimal genutzt. Während einige Stellplätze völlig überfüllt sind, stehen andere oft leer – besonders die gebührenpflichtigen. Das Hauptproblem? Dauerparker, die die besten Plätze blockieren. Ein gutes Beispiel ist der Parkplatz bei der Evangelischen Kirche: Dort gibt es 155 Stellplätze, die kostenlos und zeitlich unbegrenzt sind. Kein Wunder also, dass die Auslastung vormittags fast bei 100 % liegt. Viele lassen ihr Auto gleich den ganzen Tag stehen, 40 % der Fahrzeuge stehen sogar mehr als sieben Stunden dort. Die Folge: Wer nur schnell etwas erledigen möchte, hat kaum eine Chance, hier einen freien Platz zu #%finden.
Kurzparkzonen
Ganz anders sieht es am Neuen Platz aus. Mit 32 gebührenpflichtigen Kurzparkplätzen ist hier viel mehr Bewegung drin. Viele Autos stehen nur kurz, oft unter 30 Minuten, um schnell etwas zu erledigen. Morgens ist die Auslastung hoch, ab 11 Uhr wird es merklich leerer. Ein Mittelding ist der Parkplatz Bernhardtgasse mit 85 Kurzparkplätzen. Hier gibt es auch an Markttagen meist noch freie Plätze. Rund die Hälfte der Parkenden bleibt unter 30 Minuten, doch einige lassen ihr Auto länger stehen, obwohl es eigentlich eine Kurzparkzone ist. Ein häufiges Problem in Spittal: Manche Fahrer nutzen Tricks wie das Nachlösen von Tickets, um die Parkzeit zu verlängern, was den eigentlichen Sinn einer Kurzparkzone untergräbt.
Welche Lösungen gibt es?
Experten empfehlen, mehr Stellplätze kostenpflichtig zu machen und manche Bereiche als Kurzparkzone auszuweisen. Dauerparker könnten auf weniger zentrale Parkplätze umgeleitet werden, damit die Innenstadt für alle besser nutzbar wird. Gregoria Hötzer, die Leiterin der Radlobby Spittal, meint zusätzlich: „Jede und jeder, die statt mit dem Auto die alltäglichen Wege mit dem Rad zurücklegt (oder zu Fuß geht), sorgt dafür, dass ein Parkplatz mehr zur Verfügung steht.“
Wo fährt es sich sicher?
Fahrradfahren in Spittal – Viele tun es, aber oft nicht ganz sorgenfrei. Im Zuge der Untersuchung aus 2018 wurden Personen zur Fahrradnutzung befragt. 53 % der Befragten gaben an, regelmäßig das Rad zu nutzen, doch über ein Drittel steigt nie auf den Sattel. Warum? Vor allem wegen fehlender oder schlechter Radwege und zu viel Verkehr. Viele würden gerne das Rad häufiger nutzen, trauen sich aber nicht, weil sie sich auf den Straßen unsicher fühlen. Mittlerweile hat sich in der Innenstadt einiges für Radfahrer:innen getan, wie etwa der Ausbau der Mehrzweckstreifen in der Villacherstraße und der Bahnhofstraße. Trotzdem sei die Situation ausbaufähig, wie Gregoria Hötzer bereits letzten Herbst gegenüber MeinBezirk Stellung bezog: "Für den Alltagsradler sind die bestehenden Radwege nicht ausreichend. Es braucht mehr sichere Radwege, nicht nur Mehrzweckstreifen und Sharrows, also Radsymbole auf der Fahrbahn."
Fehlende Abstellplätze
Auch das Abstellen von Rädern ist ein Problem. 47 % der Befragten sagten, dass es in der Stadt zu wenige Fahrradständer gibt. Besonders am Hauptplatz, bei der Bibliothek und in der Innenstadt fehlen Abstellmöglichkeiten. Dabei sind sichere und gut platzierte Fahrradständer essenziell, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Fahrrad als Alternative zum Auto zu nutzen.
Parken mit dem Rad
Die Radlobby Region Spittal hat sich die bestehenden Radabstellplätze genauer angesehen und dabei über 60 Stellplätze fotografisch dokumentiert. Positiv fällt auf, dass viele Betriebe und öffentliche Einrichtungen inzwischen Fahrradparkplätze anbieten. Allerdings erfüllen diese oft nicht die Anforderungen der Radfahrer. Besonders verbreitet sind die sogenannten „Vorderradklemmen“, die wegen ihrer Instabilität auch als „Felgenkiller“ bekannt sind. Die Radlobby empfiehlt stattdessen Fahrradständer mit ausreichend Platz – mindestens 50 cm Breite pro Rad – sowie Möglichkeiten, den Fahrradrahmen direkt an der Anlage zu sichern.
Abstellmöglichkeiten
Besonders gute Abstellanlagen gibt es an der Bahnhofstraße, wo im Sommer ein von der Stadt empfohlener „Nockbike-Parker“ aufgestellt wird. Auch das städtische Hallenbad „Drautalperle“ hat eine solide Abstellmöglichkeit mit Überdachung und Beleuchtung. Weniger überzeugend ist dagegen die Situation vor dem Rathaus Spittal – dort muss man den Fahrradständer erst einmal finden.
Was muss passieren?
Spittal braucht eine bessere Parkplatzverteilung und mehr Platz für Radfahrer. Dauerparker sollten nicht die besten Stellplätze blockieren, und Radfahrer brauchen sichere Wege und bessere Abstellmöglichkeiten. Ein gut funktionierendes Verkehrs- und Parkraummanagement macht das Leben für Autofahrer und Radfahrer gleichermaßen leichter – und am Ende profitieren davon alle Bewohner von Spittal.
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