Zwischen Spittal und Seeboden
Liesersteig wurde offiziell eröffnet
Nach drei Jahren Sperre wurde der Liesersteig zwischen Spittal und Seeboden am heutigen Vormittag offiziell eröffnet. Der Weg wurde umfassend saniert und ist nun wieder begehbar. Die Haftung und Betreuung für den "alpinen Steig" übernimmt der Alpenverein.
SPITTAL, SEEBODEN. Der Liesersteig war lange Zeit ein kontroverses Thema in der Region. Der Steig hat sich über viele Jahre zu einem beliebten Wanderweg für die Bevölkerung entwickelt. Durch die bestehende Gefährdungslage blieb den Verantwortlichen aber nichts mehr anderes übrig, als den Steig zu schließen. Drei Jahre später - nach etlichen Gesprächsrunden, monatelanger Planung und mehrwöchiger Arbeit ist der 1,7 Kilometer lange Verbindungsweg zwischen Spittal und Seeboden wieder begehbar. Rund 45 Minuten dauert der Marsch. Der Einstieg von Spittal aus erfolgt über eine zwölf Meter lange Lärchenholzbrücke.
Alpenverein als "Retter"
Lange war unklar, ob es überhaupt noch einmal zur Rückkehr des Weges kommt. Drei verschiedene Gutachter sollen von der Sanierung abgeraten haben. Es sei aus Sicherheitsgründen nur schwer umsetzbar, hieß es. Weder die Gemeinden Spittal noch Seeboden wollten oder konnten die Haftung übernehmen. Umso wichtiger war es, dass sich der Alpenverein dafür bereit erklärte. Nach mehreren Gesprächsrunden zwischen den beiden Gemeinden und dem Alpenverein wurde schließlich eine praktikable Lösung gefunden. "Arnold Riebenbauer hat uns überzeugt, dass der Steig in seiner neuen Form als alpiner Steig bestehen kann. Ohne ihm, den Alpenverein und der Gemeinde Seeboden wäre das alles nicht möglich gewesen", so Spittals Bürgermeister Gerhard Köfer.
70.000 Euro-Projekt
Auch Seebodens Bürgermeister Thomas Schäfauer bedankte sich und betonte die Bedeutung des Steigs: "Es ist eine wichtige Verbindung für beide Gemeinden. Die Idee für die Sanierung wurde gemeinsam geboren und die Umsetzung verlief zügig." Die Kosten, die die beiden Gemeinden und der TVB Seeboden übernehmen, belaufen sich auf 70.000 Euro. Das Land Kärnten fördert das Projekt im Rahmen der Offensive für See-, Berg-, Wander- und Rad-Infrastruktur mit 50 Prozent.
Alpiner Steig
Für Arnold Riebenbauer war die Sanierung ein großes Anliegen: "Nach vier negativen Gutachten habe ich mir gedacht, 'das gibt es nicht. Der Alpenverein hält österreichweit rund 40.000 Kilometer alpinen Weg instand, das muss doch auch hier gehen.' Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die Betreuung zu übernehmen." Der Weg ist dem alpinen Gelände sehr ähnlich. Deshalb wird er als "alpiner Steig" deklariert und behandelt. "Er setzt also eine gewisse Trittsicherheit voraus und es ist Vorsicht geboten", so Riebenbauer weiter.
Maßnahmen
In den vergangenen Wochen wurde fleißig gearbeitet, um den Weg rechtzeitig auf Vordermann zu bringen. Nach den umfassenden Aufräumarbeiten wurden bei den Bereichen, wo sich Brücken befanden, bergseitig Steige angelegt. Zudem sind zwei Gitterroststege sowie ein Bachübergang errichtet und an drei Stellen Halteseile angebracht worden. "Die letzten Wochen waren sehr intensiv. Je häufiger man hier war, desto mehr fiel einem auf, was man noch alles machen kann", sagt Ernst Rieger vom Alpenverein. "Außer, dass wir bei den Arbeiten einmal von ein paar Wespen verfolgt wurden, verlief alles gut", lacht Rieger, der für die Sanierung die Hauptverantwortung übernahm.
Weitere Schritte
Bis zum Herbst werden weitere Schritte getätigt, um die Sicherheit der Benutzer zu gewährleisten. An einer Stelle ist ein geologischer Riss im Gelände ausgefüllt worden. In diesem Bereich wird eine 50 Meter lange Umgehung umgesetzt. Auch ein kleiner Parcours wird Teil davon sein. Bei den beiden Bächen entlang des Steigs werden noch Bänke und Holzbrunnen errichtet, wo sich Wanderer ausrasten und mit dem kühlen Nass erfrischen können.
Erste Eindrücke
Bei einem ersten Lokalaugenschein wurden bereits Wanderer gesichtet, die den Steig ohne Mühe überquerten. Der neu eröffnete Liesersteig bietet nicht nur eine wichtige Verbindung zwischen Spittal und Seeboden, sondern auch Naturerlebnisse und einen schönen Blick auf die geschichtsträchtige Ertlwand, über die eine Infotafel informieren wird.
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