Dietmar Wassermann in Gmünd verhaftet
Bevölkerung will ihn öfter in der Gegend gesehen haben. Er dürfte vor Polizei gewarnt worden sein und tauchte ab.
GMÜND (ven). Wie die Kleine Zeitung und der ORF berichteten, wurde der Unternehmer und Ex-Eigentümer der "Kärntner Tageszeitung" (KTZ) Dietmar Wassermann am Dienstagnachmittag in seinem Haus in Gmünd verhaftet. Er war seit drei Jahren untergetaucht.
Wurde angeblich gesehen
Im August gab Wassermann aus seinem Versteck dem "Kärntner Monat" noch ein Interview. Viele aus der Bevölkerung wollen den Kärntner auch in den letzten drei Jahren öfter in der Gegend gesehen haben. Doch wie kann es sein, dass ein Medium ihn erreichte und auch die Polizei ihn erst jetzt erwischte? "Es wurde im Lauf der Ermittlungen sehr wohl einigen anonymen Hinweisen nachgegangen, er schaffte es aber immer wieder, rechtzeitig unterzutauchen. Er hat ein gutes Netzwerk und dürfte gewarnt worden sein", so Sprecherin der Staatsanwaltschaft Tina Frimmel-Hesse zur WOCHE. Das Interview könne er ja auch von jedem Ort der Welt aus geben.
In Auslieferungshaft
Wassermann sei bereits in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt worden, dort sitzt er nun in Auslieferungshaft nach Deutschland. Der Unternehmer hätte im Jänner 2014 die Untersuchungshaft antreten sollen, tauchte allerdings unter. In Deutschland wirft man ihm großangelegten Steuerbetrug vor. In Kärnten ermittelt die Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen ihn und weitere Personen in Zusammenhang mit der KTZ-Pleite. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Wirbel um Korbgrube
Wassermanns Frau Anna und sein Sohn Daniel - derzeit in der "BM Service & Invest GmbH" tätig und die ebenfalls in Wassermanns Firmengeflecht aufscheinen - sorgen derweil in Seeboden mit der geplanten Rekultivierung der Korbgrube für Aufsehen. Dort gibt es laut dem Magazin "regiocheck.com" - im Eigentum von Martin Staudacher, ehemaliger Beteiligter und Geschäftsführer von Wassermanns Firmen - einen "handfesten Konflikt zwischen Gemeinde und der BM Service & Invest GmbH." Der steile Hang der Grube soll rekultiviert, aufgeschüttet und eine Kleingartenanlage mit 16 bis 18 Einheiten errichtet werden. Die Gemeinde hat eine außerordentliche Revision beim Verwaltungsgerichtshof gegen den Bescheid der Bezirksbehörde eingebracht.
Die Anrainer auf der Dullhöhe laufen Sturm und befürchten in den nächsten Jahren eine massive Zunahme von LKW-Verkehr. Derzeit haben sie sich mit dem Betriebsverkehr der noch betriebenen "Gritschacher-Grube" arrangiert.
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