Nach erneutem Rückschlag bei der Sanierung des Millstätter Wahrzeichens:
Ab Juni soll gerutscht und gesprungen werden
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- So wie 2006 soll sich 2019 wieder vergnügt werden können
- Foto: Wikipedia / joadl /
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MILLSTATT. Nach zehnjähriger Sperre soll der Sprung- und Rutschturm endgültig wieder in Betrieb gehen. Darauf setzt der zuständige Geschäftsführer der Millstätter Bäderbetriebe, Alexander Thoma. In der äußerst gut besuchten zweiten Bürgerversammlung der Marktgemeinde im Kongresshaus berichtete Thoma vom jüngsten Missgeschick in der wechselvollen Geschichte des 1930 errichteten "Wunderwerks der Technik", wie er sagte.
Nachdem der Turm 2008 unter Denkmalschutz gestellt worden war und ein Jahr darauf aufgrund eines tragischen Unfalls gesperrt wurde, war 2015 aus einem Architekturwettbewerb zur Sanierung des Turmes das Architekturteam Sonja Hohengasser und Jürgen Wirnsberger siegreich hervorgegangen. Drei Jahre später sollte mit der Sanierung begonnen werden, doch als am 15. Oktober die Firma Holzbau Moser die Arbeiten aufnehmen wollte, stellte man fest, dass nicht acht, sondern 30 Piloten ersetzt werden müssten.
Thoma räumt Fehler ein
"Unser Fehler war, dass wir uns auf das Gutachten von 2013 verlassen hatte, ohne den aktuellen Stand zu berücksichtigen", räumte Thoma selbstkritisch ein. In der Zwischenzeit hätten die Statiker ein Sanierungskonzept erstellt, das die Standfestigkeit garantiere. Aufgrund der zusätzlichen Arbeiten haben sich die Sanierungskosten von insgesamt 611.000 um 78.000 Euro verteuert. Die Förderquote zur ursprünglichen Summe liegt bei 62 Prozent. Und von den Mehrkosten habe das Bundesdenkmalamt zugesagt, 35.000 Euro tragen zu wollen.
Alex Thoma, seit 2013 im Amt, bezeichnete den Turm als "touristisches landmark", das unbedingt wiederbelebt werden müsste: "Wer einmal in zehn Meter Höhe stand erlebt Emotionen, die ihn sein ganzes Leben begleiten!"
Massiver Schuldenabbau
Finanzreferent Georg Oberzaucher gab zu Beginn der Bürgerversammlung einen kurzen Überblick über die Finanzsituation der Marktgemeinde. Danach habe sich der Schuldenstand nach dem zu Beginn der Legislaturperiode erfolgten Kassasturz von 4,2 auf jetzt rund drei Millionen Euro verringert. Neu hinzugekommen seien die Belastungen fürs Bildungszentrum in Obermillstatt. Darin untergebracht sind der Kindergarten, der im Oktober seinen Betrieb aufgenommen hat, und die Volksschule Anna Gasser, die nach den Sommerferien 2019 bezogen werden soll. Von den Kosten allein für die Schule in Höhe von 3,9 Millionen Euro habe Millstatt 880.000 Euro zu schultern. Oberzauchers Fazit: "Die Entwicklung geht in die richtige Richtung für einen weiteren finanziellen Spielraum."
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