Bildung
Das Rangeln um die AHS-Schulplätze an Simmerings Schulen
Wanderklassen und Unterricht im "Kammerl": Droht Simmerings Schulangebot der Kollaps?
WIEN/SIMMERING. Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Nach den Sommerferien steht demnach zahlreichen Viertklässlern der berühmt berüchtigte Schulwechsel bevor. Und berüchtigt ist er tatsächlich, denn die passende Schule fürs Kind zu finden, ist in heutigen Zeiten zu einem wahren Kraftakt geworden. Simmerings Gymnasien sind vollkommen überfüllt, es mangelt an Platz und Personal.
Aus einem Elternverein hört man Beschwerden darüber, dass es im kommenden Schuljahr wieder zahlreiche "Wanderklassen" gäbe, also Klassen ohne fixes Klassenzimmer. Kleinere Schulklassen würden in "Kammerln" unterrichtet werden, so ausgelotet sind die Grenzen bereits.
Eine Frage des Standorts
Besonders schlimm ist die Situation in Randbezirken wie Simmering, da hier die Bevölkerung schnell wächst. Die Schulen kommen mit ihrem Angebot schlicht nicht nach, die Klassenzimmer sind randvoll. Deshalb wird gerade in vielen Bezirken ausgebaut und investiert, Simmering geht beim aktuellen Schulentwicklungsprogramm des Bildungsministeriums aber leer aus. Die Folge: Manche Kinder erhalten zwar den Gymnasiumsplatz, der ihnen zusteht, allerdings in einem anderen Bezirk.
Kinder bekommen AHS-Platz
"Ja, auch bei uns müssen Kinder abgewiesen werden", erklärt Claudia Bouvier, Direktorin des Gymansiums Gottschalkgasse. "Um aber genau das zu vermeiden, funktionieren wir Biologie- und Chemiesäle zu dauerhaften Klassen um. Aber Wanderklassen gibt es bei uns keine", heißt es. In ganz Simmering wurde für das neue Schuljahr insgesamt eine Schulklasse in Nachbarbezirke verwiesen. Die Zuständigkeit liegt dabei bei den Direktorinnen im Bezirk. Erfüllt ein Kind allerdings die AHS-Reife, bekommt es garantiert einen entsprechenden Schulplatz, denn diese sind in Wien prinzipiell gegeben. Es ist nur eine Frage des Standorts, da eben besonders in den Randbezirken der Schulbau hinterherhinkt.
"Ob die Eltern dann auch wollen, dass das Kind in einem anderen Bezirk in die Schule geht, ist wieder eine andere Sache", erklärt Bouvier. Auch seitens der Bildungsdirektion versichtert man, dass alle Kinder mit einem Gymnasiumsplatz versorgt werden können. Geht es konkret um Simmering, verweist man hier weiterhin auf Gymnasien in der Landstraße und in Favoriten.
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