Grüne Simmering
Sofia Palzer-Khomenko im Gespräch mit der BezirksZeitung
Sofia Palzer-Khomenko ist die neue Vorsitzende der Grünen in Simmering. Wir haben uns mit ihr unterhalten.
WIEN/SIMMERING. Sofia Palzer-Khomenko ist seit Dezember die neue Clubobfrau der Simmeringer Grünen. Sie folgt Patrick Zöchling, welcher die Partei im Bezirk fünf Jahre lang leitete.
Geboren in Moskau, ist sie schon als junges Mädchen nach Österreich gekommen und arbeitete lange als Redakteurin, bis sie schlussendlich an einer Schule in Simmering und an der Universität Wien unterrichtete. Der Wunsch nach mehr Bildungsgerechtigkeit wurde bei ihr zu Beginn der Pandemie laut und führte die Mutter von zwei Kindern nun in die Bezirkspolitik.
Wie haben Sie Ihren Weg in die Politik gefunden?
Sofia Palzer-Khomenko: Ich hatte schon immer ein großes Interesse an Politik – ich habe auch Politikwissenschaften studiert. Über Teach for Austria habe ich dann angefangen, als Lehrerin zu arbeiten. Hier habe ich gemerkt, dass man als Lehrkraft unglaublich viel bewirken kann. Aber man stößt auch an Grenzen. Die Bildungsungerechtigkeit in Österreich ist sehr groß. Da war mir klar: Wenn ich hier etwas verändern will, muss ich in die Politik gehen und so engagierte ich mich bei den Grünen im Bezirk.
Welche Ziele wollen Sie im Bezirk umsetzen?
Wie erwähnt, ist mir Bildung ein großes Anliegen, doch hier werden die Entscheidungen hauptsächlich auf Bundes- und Landesebene getroffen. Wo der Bezirk etwas tun kann, ist bei der Ausstattung der Schulen. So haben wir uns zu Beginn der Pandemie sehr dafür eingesetzt, dass alle Kinder die technische Ausstattung bekommen, die sie brauchen. Viele haben sich schwer getan, am Homeschooling teilzunehmen, weil ihnen einfach Laptops fehlten.
Ein weiteres Anliegen ist die Nutzung öffentlichen Raums, vor allem sichere Schulwege oder mehr Radwege. Radfahren ist in Simmering oft mühsam und gefährlich, weil ein durchgängiges Radnetz fehlt. Sehr viele Flächen werden als Parkflächen verwendet. Das wird sich mit der Einführung des Parkpickerls am 1. März ändern.
Können Sie das genauer erklären?
Da Simmering ein Randbezirk ist, parken bei uns viele Pendler aus Niederösterreich. Das wird mit dem Pickerl weniger werden, da diese nicht mehr kostenlos parken werden können und auf Parkhäuser ausweichen müssen. Der freigewordene Raum könnte zum Beispiel für mehr Bäume oder ein besseres Radnetz genutzt werden.
Ihr Vorgänger Patrick Zöchling war fünf Jahre im Amt. Was wird anders? Was bleibt gleich?
Mein Vorgänger hat sich sehr für soziale Themen im Bezirk eingesetzt und die Aktion "Safer Internet" an den Schulen haben wir auch ihm zu verdanken. Das sind tolle Ansätze, die ich gerne weiterführen möchte.
Sofern es die Situation zulässt, fände ich es toll, wenn die Grünen im Elften wieder mehr unter die Leute gehen könnten. Etwa mit Infoständen über unsere Projekte informieren oder mit lokalen Vereinen zusammenarbeiten. Außerdem möchte ich das große Thema Klimaschutz auf unseren Bezirk runterbrechen – etwa mehr Bäume oder eine bessere Radinfrastruktur.
Was schätzen Sie an Simmering besonders?
Das Schloss Neugebäude ist für mich ein magischer Ort – die Beleuchtung bei Nacht, der Naturlehrpfad oder die tollen Veranstaltungen im Sommer.
Ich spaziere gerne in Kaiserebersdorf und erkunde die Gärtnereien. Dort gibt es bei vielen Landwirten einen Ab-Hof-Verkauf, bei dem man super regional einkaufen kann.
Mehr zum Thema:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.