Sandra ist Österreichs bester Konditorlehrling

Sandra Schmidt mit ihrer siegreichen Kreation eines Kirschblütenzweiges - alles daran ist aus Zucker
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  • Sandra Schmidt mit ihrer siegreichen Kreation eines Kirschblütenzweiges - alles daran ist aus Zucker
  • hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick

Der Bundeslehrlingswettbewerb der Konditoren fand dieses Jahr am 22. Juni im Atrio Shopping Center in Villach mit einem grandiosen Schau-Backen und Gestalten vor Publikum statt.

Die Aufgabenstellung war für alle Teilnehmer – heuer übrigens ausschließlich weiblich – gleich: Eine Aufschnitt-Torte, Modellier-Arbeiten mit Zucker und Marzipan, Pralinen und Petit Fours. Die Werke mussten nicht nur völlig eigenständig und mit dem eigenen, mitgebrachten Werkzeug, sondern auch in kürzester Zeit vor Ort gefertigt werden.

"Das Publikum hat mich dabei nicht gestört", erinnert sich Sandra Schmidt, die nie mit ihrem Sieg gerechnet hätte, wie sie sagt. "Man ist bei dem Wettbewerb so konzentriert, dass man vom Umfeld wenig mitbekommt. Nur ab und zu ein zustimmendes Nicken von meinem Mentor Leo Forsthofer, oder ein anerkennender Blick der Konkurrenz." Die heuer übrigens besonders hart war, bestätigt Forsthofer, der in der Kurkonditorei seit 30 Jahren Lehrlinge ausbildet.

Mit Unglück zum Sieg

Sandra sei von seinen bisher 120 ausgebildeten Lehrlingen in Oberlaa die Dritte, die er mit zum Sieg geführt hat. "Er hat mich nicht nur von der Technik her, sondern auch mental unterstützt. Ich hatte zuerst ja die totale Panik", erklärt Sandra. "Du schaffst das, hat er ständig gesagt."

Auch als am Wettberwerbstag gleich dreimal ein Unglück passierte: Zuerst eine Verkühlung, dann hat sich Sandra in den Daumen geschnitten und dann fiel auch noch der Tiefkühler aus: Statt minus 18 hatte er nur drei Grad, was die Zubereitung der Aufschnittorte sehr erschwerte. Der Erfolg stellte sich trotzdem ein.

Das süße Japan

Dahinter stecken allerdings auch vier lange Wochen Vorbereitung, zuerst neben dem normalen Dienst in den Abendstunden, die letzten beiden Wochen war sie freigestellt und arbeitete 12 bis 16 Stunden, um ihren komplett aus Zucker gefertigten Kirschblütenzweig, die Mango-Matcha-Torte, die Marzipan und Zuckerfiguren und Pralinen den letzten Schliff zu verleihen.

Das Motto "Japan" hat sie sich selbst gewählt. "Ein Kirschblütenzweig hat mich ja schon im Frühling in Wien zum Sieg geführt, das war die Voraussetzung, um im Bundesfinale anzutreten. Da dachte ich, das ist ein gutes Omen, ich bleibe bei Japan. Und wie man sieht: Die Mühe hat sich gelohnt."

Die erste Super-Torte mit 13

Sandras dreijährige Lehrzeit in der Kurkonditorei ist bald zu Ende: Im Juli 2017 macht sie ihre Lehrabschlussprüfung, dann ist sie fertige Konditorin. Und danach geht es erst einmal zum verdienten Strandurlaub mit der Familie nach Bulgarien.

"Darauf freue ich mich total. Ich bin wirklich urlaubsreif." Zu ihrer "Berufung", dem Konditorhandwerk, kam die heute 21 jährige Simmeringern, die beim Enkplatz aufgewachsen ist, erst über den Umweg eines nach zwei Semestern abgebrochenen Mathematikstudiums.

"Ich machte zuerst die Matura in der Gottschalkgasse. Mathe und Naturwissenschaften haben mich schon immer interessiert. Aber ich habe rasch gemerkt, ich muss etwas Handwerkliches machen. Büroarbeit geht gar nicht."

Freunde und Familie bestärkten sie in ihrer Entscheidung, Konditor zu lernen. Als dann auch die Kurkonditorei Oberlaa auf ihre Bewerbung hin zusagte, war die Entscheidung gefallen. "Meine erste richtige Torte habe ich mit 13 für eine Freundin zum Geburtstag gebacken. Sie war aus Schokolade und Marzipan mit einem Leopardenmuster und war nicht nur schön, sie hat auch gut geschmeckt", erinnert sie sich.

An ihrem Beruf mag sie das Kreative, etwa große Schaustücke aus Zucker zu bauen, das Arbeiten mit Teig, oder daheim neue Cremes und Rezepte auszuprobieren. Nur die Ofenhitze liegt ihr weniger. "Nein, ich kann mir keinen anderen Beruf vorstellen, es macht großen Spaß!"

Bleibt bei soviel Ambition auch noch Zeit für "Freizeit", ein Hobby? "Musik!" sagt sie schnell und meint, dass sie - aber nur für sich und im kleinsten Kreis - Klavier und Saxophon spielt. Modernes, ein bisschen Jazz. Und Sport. "Ich gehe Bouldern, mache Kraftsport und jetzt im Sommer natürlich schwimmen."

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